Für den Flutschutz werden Bäume und Sträucher auf rund 590 Hektar kurz gehalten

Lüneburg. Beim Hochwasserschutz an der Elbe ist es dem Landkreis Lüneburg wichtig, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz des Menschen und dem Schutz der Natur zu finden. Damit ein Hochwasser gut abfließen kann, hat die Kreisverwaltung im Einvernehmen mit der Biosphärenreservatsverwaltung abermals Flächen festgelegt, auf denen die Eigentümer bis Ende Februar Bäume und Sträucher zurückschneiden sollen.

Beim Rückschnitt an der Elbe soll in besonderem Maß auf Flora und Fauna Rücksicht genommen werden. In den Auenwäldern, die als sehr schützenswert gelten, und in einem Radius von 80 Metern um bekannte Biberbauten wird der Bewuchs nicht geschnitten. Jeder Eigentümer hat für sein Grundstück eine Karte erhalten, auf der seine Rückschnittflächen genau gekennzeichnet sind. Zeiten, in denen Frost aber kein Hochwasser herrscht, bieten sich besonders für die Arbeiten an. Dann leiden Bäume, Sträucher und Boden am wenigsten.

Insgesamt hat der Landkreis für diese Saison einen so genannten Suchraum von rund 590 Hektar Rückschnittflächen ausgewiesen, bei denen aus Naturschutzsicht keine gravierenden Bedenken bestehen. Von den Flächen sind rund 355 Hektar Privateigentum und 235 Hektar Eigentum des Bundes. Gut die Hälfte der angeschriebenen 90 Eigentümer hat bereits angefangen, Bäume und Sträucher wie vorgesehen zurückzuschneiden oder zu entfernen. Noch bis Ende Februar haben sie Zeit, sich darum zu kümmern.

Die Kreisverwaltung bemüht sich, den Aufwand für die Grundbesitzer möglichst gering zu halten. Dazu kooperiert der Fachdienst Umwelt eng mit dem Verein zum Schutz der Kulturlandschaft und des Eigentums in der Elbtalaue (VSKE), über den von der Rückschnittaktion betroffene Grundstückseigentümer Kontakt mit einer Fachfirma aufnehmen können. Die führt die Schnittarbeiten kostenlos durch, wenn sie das anfallende Schnittgut zu Holzschnitzeln verarbeiten und weiterverwenden kann. Darüber hinaus können Grundbesitzer ihre Flächen an der Elbe kostenlos von der Schafherde der Landwirtschaftskammer in Uelzen beweiden lassen.

Die Rückschnittaktion hat es auch im vergangenen Jahr schon gegeben. In diesem Jahr entwickeln die Biosphärenreservatsverwaltung und die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg parallel dazu ein gemeinsames Gesamtkonzept für den Rückschnitt an der Elbe. Darin sollen Flächen festgelegt werden, die dauerhaft von Bäumen und Sträuchern freigehalten werden. Um neben dem Hochwasserschutz auch den Naturschutz zu berücksichtigen, werden für diese Flächen Lebensräume als Ausgleich geschaffen.

Fragen zum Gehölzrückschnitt beantwortet der Fachdienst Umwelt. Ansprechpartnerin beim Landkreis ist Barbara Wienecke, Telefon 04131/26 13 30 und E-Mail.

barbara.wienecke@landkreis.lueneburg.de