Im Winter ziehen die Lüneburger “Jugger“ mit ihrer ungewöhnlichen Sportart zum Training von der Wiese in die Sporthalle

Lüneburg. Es war fast alles wie immer bei diesem Turnier der Lüneburger Jugger am Wochenende - zwei Teams mit scheinbar martialischen Waffen, den "Pompfen", stürmen auf ein Kommando aufeinander zu und spielen in einer Art ungefährlichem Gladiatorenkampf zu Paukenschlägen um eine Art Spielball, den "Jug".

Doch statt weichem Rasen hatten es die Jugger bei ihrem Freundschaftsturnier am Sonnabend und Sonntag mit hartem Hallenboden zu tun, statt Sonnen- mit Leuchtstoffröhrenlicht.

Rund 150 Jugger aus ganz Deutschland spielten bei den "Lüneburger Winterspielen" in den Sporthallen an der Kurt-Huber-Straße um den Sieg. "Wir waren die ersten in ganz Deutschland, die Jugger-Hallenturniere veranstaltet haben", erzählt Organisator Tim Schäfer. "Das ist sonst überall ein Parksport." Der MTV Treubund unterstützte die Aktion und ließ die 25 Teams aus Berlin, Lübeck, Jena oder Wuppertal in dessen Halle schlafen.

Denken sie an kommenden Sommer, beschäftigt die Lüneburger Jugger ein altes Problem: Im Kurpark dürfen sie nicht mehr spielen, juggern nun auf einem Feld in der Goseburg. Aber: "Das ist viel zu weit ab vom Schuss", sagt der Vorsitzende Tobias Crummbach und beklagt Nachwuchsmangel und Motivationsprobleme. Seine Wunschwiese in Lüneburg? "Der Bastionspark am Liebesgrund wäre schön - oder eine feste Trainingszeit auf dem MTV-Sportplatz."