Strahler im Bastionspark erhöhen die Attraktivität der innerstädtischen Grünfläche

Lüneburg. Wenn es dämmert in der Stadt, strahlen Scheinwerfer nicht nur Kirchtürme und Rathaus an. Eine Handvoll Lichtstrahler richten sich auch auf die knorrigen Äste und mächtigen Stämme der Eichen im kleinen Bastionspark an der Reichenbachstraße. Seit dem Neubau der Brücke setzt die Stadtverwaltung dort ihr Konzept um, den Bereich zwischen Bezirksregierung und Bockelmannstraße heller zu gestalten.

Zwar hat die Verwaltung im Zuge der Verbreiterung der Ilmenau-Querung zwei der zum Teil 100 Jahre alten Eichen fällen lassen, und eine mächtige Rotbuche war zum Jahreswechsel 2008/2009 an einem Pilz erkrankt. Einen kleinen Park lässt sich das Grünstück rund um das Reiterdenkmal zwischen Ilmenau und Lösegraben trotzdem noch nennen.

Und das macht abends einen ganz besonders eindrucksvolles Bild: anders als noch vor einigen Jahren. Denn wer vom Stint in Richtung Altes Kaufhaus blickte, "sah dort ein schwarzes Loch", sagte Stadtsprecher Daniel Steinmeier. "Die Frage war: Was können wir tun, damit die Bastion wieder erlebbarer wird?"

Die Antwort lautete: Beleuchtung. Der Weg an der Ilmenau unter der Brücke hindurch wurde verbreitert und mit Laternen versehen, als zusätzliche Lichtquellen wurden Spots unter ausgewählte Bäume im Park in den Rasen gelassen. "Dadurch wird mehr räumliche Tiefe geschaffen", sagte Steinmeier. "Mittlerweile werden die Bäume im dritten Jahr beleuchtet."

Im Zuge der Brückenbauarbeiten hatten die Äste Aktivisten Platz geboten, die sich als Demonstration gegen den Neubau dort mit Seilen festgebunden hatten. Es war der 15. Januar 2007, als Polizeibeamte einen Hubwagen an die Reichenbachstraße holten, um Kletterer von einer Eiche zu holen, die gefällt werden sollte. Insgesamt zwölf Tage hatten Demonstranten in den alten Riesen gelebt, um gegen die Brücke und die Fällung der Bäume zu demonstrieren.

Diejenigen, die nicht gefällt wurden, sind nun umso schöner anzusehen - vor allem, wenn es dämmert in der Stadt.