Campus Management GmbH eröffnet neu renoviertes Veranstaltungshaus in der Stadt. Die Reihe Kultur und Kulinaria wird Am Graalwall fortgesetzt

Lüneburg. Noch riecht es nach Farbe und ein meterhohes Baugerüst steht im frisch renovierten großen Saal der Ritterakademie Am Graalwall. Aber der erste Termin, an dem Besucher die neu gestrichenen Räume betreten, steht unmittelbar bevor. Noch bis zum Sonnabend, 11. Dezember, haben die Handwerker Zeit, letzte Arbeiten zu erledigen, wie Teile der Deckenbeleuchtung zu installieren. Denn dann soll ein Fest zur 1000. Folge der Fernsehserie "Rote Rosen" in dem denkmalgeschützten Haus gefeiert werden.

Für frischen Wind in dem historischen Gebäude wird künftig die Campus Management GmbH sorgen, die bislang vor allem auf dem Gelände der Leuphana Universität aktiv ist und unter anderem die Vamos-Kulturhalle betreibt. Geschäftsführer Klaus Hoppe betonte gestern, als er das Nutzungskonzept der Ritterakademie vorstellte, wie er sich über den neu hinzugewonnenen Veranstaltungsort freue. "Es ist eine Herausforderung, aber wir wollen mit Blick auf die Aura des Ortes anspruchsvolle Veranstaltungen ins Zentrum der Stadt holen."

Zwischen 300 und 600 Besucher sollen bei bislang sechs feststehenden Kulturveranstaltungen im kommenden Jahr im großen Saal der Ritterakademie Platz finden. Geplant ist unter anderem die Fortsetzung der Reihe "first class session", in der jungen regionalen und überregionalen Bands eine Bühne geboten wird. Zu den Höhepunkten der Veranstaltungen im kommenden Jahr zählen ein Konzert der Jazzsängerin Ulita Knaus und eine Lesung mit dem Autor Jan Weiler.

Bevor Konzert oder Lesung beginnen, soll es künftig für die Besucher einen Empfangsdrink im kleinen Saal geben, der im Anschluss auch für das gemütliche Ausklingen des Abends genutzt werden kann, erklärt Julia Leinius, die für das Künstler-Booking in der Vamos-Kulturhalle zuständig ist.

Dafür wurde kräftig investiert. Für insgesamt 200 000 Euro wurden der Fußboden erneuert, die Wände gestrichen und Loungemöbel für den kleinen Saal gekauft. Allein 100 000 Euro kostet die moderne Licht- und Tontechnik. Die Räumlichkeiten im zweiten Stock des Hauses sollen sowohl als Rückzugsbereich für auftretende Künstler, wie auch als Büroräume für die Mitarbeiter der Campus Management GmbH genutzt werden.

Zusätzlich zum Kulturprogramm soll die Ritterakademie künftig als Tagungsort für Konferenzen, Seminare und Messen etabliert werden. Susan Esmann, die sich neben dem Catering auch um die Vermietung der Immobilie kümmert, erklärt: "Wir wollen den Kunden etwas bieten. Bei der Bestuhlung sind wir flexibel, die Technik ist hochmodern." Auch Privatleute können die Räume Am Graalwall nutzen. "Zum Beispiel für Hochzeitsfeiern bietet sich die Ritterakademie an, zumal die Kirchen nicht weit weg sind."

Zur Ausstattung des Hauses gehört auch eine Küche, die im Zuge der Renovierung vergrößert wurde. Nun könne Catering für maximal 170 Personen angeboten werden. Die Reihe "Kultur und Kulinaria", die bislang in Zusammenarbeit mit dem Café Neun stattfand, soll in der Ritterakademie fortgesetzt werden. Jeweils 17 Paare können bei ausgewählten Veranstaltungen auf der Galerie ein Menü genießen.

Außerdem wird mit der "Litnight" ein neues Konzept der Veranstaltungsplaner umgesetzt. "Wir laden hochkarätige Autoren aus dem Ausland, wie Emmanuelle Pagano, ein, die dann mit ihrem Übersetzer und einem Schauspieler auf der Bühne stehen und ihre Werke vorstellen wird", beschreibt Susan Esmann die Idee.

Den Zuschlag für die Nutzung hat die Campus Management GmbH von der Sparkasse im vergangenen August erhalten. Momentan mieten die Veranstaltungsmacher die Ritterakademie, würden das Gebäude aber auch gern kaufen, wie Klaus Hoppe verriet.