Eiskaltes Winterwetter bot perfektes Übungsszenarium

Reppenstedt. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, dazu Schnee und Schneeregen: Das Wetter sorgt auch in der Region Lüneburg derzeit für unsichere Verkehrsverhältnisse. Genau zum richtigen Zeitpunkt kam da die jüngste Übung der Freiwilligen Feuerwehren Kirchgellersen und Reppenstedt gegen Ende vergangener Woche - bei äußerst realistischen Bedingungen.

Minus acht Grad zeigt das Thermometer, Schnee fällt, die Straßen sind glatt, als der fiktive Notruf die Rettungskräfte um 19.25 Uhr erreicht. Das Szenario: Zwei Autos sind zwischen Reppenstedt und Dachtmissen ineinander gekracht. Eines liegt, nachdem es gegen einen Baum geprallt ist, auf der Seite, das andere zertrümmert am Straßenrand. Es gibt insgesamt fünf Verletzte, gespielt von Mitgliedern der Jugend des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Die beiden Feuerwehren werden zeitgleich alarmiert und eilen zur Einsatzstelle. Nach der Sicherung des Unfallorts beginnen sie mit der Bergung der eingeklemmten Personen mit Rettungsschere und Spreizer. Drei Notärzte und vier Rettungswagen des DRK sind mit dabei. Besonders bei dem auf der Seite liegenden Auto gestaltet sich die Bergung äußerst schwierig: Immer wieder müssen die Notärzte die "verletzten" Personen betreuen und bereits direkt im verunglückten Fahrzeug medizinisch versorgen.

Am Ende der über zwei Stunden andauernden Übung gab es Lob für Einsatzkräfte und Übungsdarsteller von Gemeindebrandmeister Frank Thieme und dem Leitenden Notarzt Thomas Albers. "Die Betreuung und Rettung der Verletzten ist sehr gut gelaufen", sagte Thieme. Einziger Kritikpunkt: die verbesserungsfähige Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr an der Einsatzstelle.

Wie realistisch die Übung war, zeigte sich erst hinterher: Viele Feuerwehrleute und Retter glaubten während des Einsatzes gar nicht an eine Übung. Das Wetter, die verunglückten Fahrzeuge und die perfekt geschminkten Unfallopfer boten offenbar ein perfektes Übungsszenarium. Um im Ernstfall effizienter helfen zu können.