Der Rat der Hansestadt Lüneburg fordert die Landesregierung zum wiederholten Mal auf, die Region nicht vom Fernverkehr abzukoppeln.

Lüneburg. "Wir erwarten von unseren Bundestags- und Landtagsabgeordneten, dass sie sich nachhaltig für diese Forderung einsetzen", heißt es in einer Resolution, die das Gremium einstimmig verabschiedet hat. Hintergrund ist die geplante Y-Trasse durch die Heide.

Dort soll in Zukunft der IC- und ICE-Verkehr laufen, die Strecke zwischen Hamburg und Hannover über Lüneburg bliebe dem Güter- und Regionalverkehr vorbehalten, schreibt die Mehrheitsgruppe SPD/CDU in ihrem Papier. "Ich wünsche mir keinen ICE-Halt in Walsrode, ich wünsche mir einen ICE-Halt in Lüneburg", sagte Heiko Dörbaum (SPD). Die SPD sei nicht prinzipiell gegen die Y-Trasse, aber dagegen, den Güterverkehr über Lüneburg und den Schnellverkehr über Walsrode laufen zu lassen.

Peter Luths (CDU) sagte: "Wir möchten gern beides: die Y-Trasse und den Personenverkehr." Malte Riechey (Die Linke) dagegen lehnte die gesamte Y-Trasse wegen ihres "miesen Kosten-Nutzen-Verhältnisses" ab.

Ulrich Blanck (Grüne) erinnerte daran, dass seine Partei bereits vor drei Jahren einen Antrag zu dem Thema gestellt hatte. Er wolle die Y-Trasse zwar nicht, gebaut werde sie aber trotzdem. Dass der Personenfernverkehr weiter über Lüneburg geführt wird, dafür sieht er "logische wirtschaftliche Gründe".

Hubert Meißner (SPD) gab zu, keine "besondere Sympathie" für die Trasse zu hegen: Sie koste vier Milliarden Euro, die Zeitersparnis sei minimal. Aber der Hamburger Hafen platze aus allen Nähten. Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) dazu: "Wir sind wirtschaftlich von Hamburg abhängig, da kann man nicht irgendein Gleis ertüchtigen. Wir brauchen das Y für die Entlastung im Güterverkehr, aber nicht, um das Oberzentrum abzuhängen."

Frank Soldan (FDP) sprach sich ebenfalls für den Ausbau des Schienennetzes aus, sagte aber auch: "Wir wollen nicht abgekoppelt werden."