Weil das Niedersächsische Gesundheitsministerium die Anzahl der Frühchen-Stationen an Krankenhäusern von zurzeit 16 drastisch reduzieren will, ist die Lüneburger Einrichtung von der Schließung bedroht.

Lüneburg. Denn sie erfüllt nicht die neue, vom Ministerium geforderte Mindestanzahl an Frühgeburten von 30 pro Jahr.

Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) sagte auf Anfrage von Eugen Srugis (SPD) dazu im Rat, dass das Klinikum für die Station erst vor wenigen Jahren "erhebliche Fördermittel" erhalten habe. Man habe bereits beim Land interveniert, eine Ausnahmegenehmigung wurde jedoch bislang abgelehnt.

Auch die SPD-Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers hat angekündigt, sich für den Erhalt der Station einzusetzen und die Landesregierung zu einer Stellungnahme aufgefordert. "Die CDU-Landtagsfraktion verkauft diese Konzentration der Frühchen-Versorgung auf wenige hochspezialisierte Standorte als Gewinn für die Kinder und Eltern", sagte Schröder-Ehlers.

"Für unsere Region bedeutet das aber, dass betroffene Familien zur medizinischen Versorgung unzumutbar lange Wege nach Hannover oder Hamburg auf sich nehmen müssen. Das ist eine klare Verschlechterung der Situation betroffener Frauen und eine Benachteiligung der Bevölkerung im ländlichen Raum."