Durchfahrtsverbot wird ignoriert, denn es fehlen Polizeikontrollen und wirksame Strafen für die Spediteure

Hohnstorf. Seit acht Tagen gilt das Durchfahrtsverbot für Schwertransporter über zwölf Tonnen auf der B 209 von Hohnstorf in Richtung Lüneburg. Doch als gebe es kein Verbot, rauschen weiterhin riesige Transporter über die Asphaltbahn der Lauenburger Elbbrücke nach Lüneburg.

Ihre Kennzeichen verweisen auf die Landkreise Börde (BK) und das Jerichower Land (JC), Minden (MI), Münster (MS) oder Ludwigslust (LWL). Die wenigsten wenden - wie ein Sperrschild empfiehlt - auf dem Parkplatz nahe des Elbeseitenkanals und treten den Rückweg an. Bereits bei der Enthüllung des Verbotschilds räumte Landrat Manfred Nahrstedt ein, dass das Verbot nur mit Hilfe von Polizeikontrollen durchzusetzen sei.

Die Polizeisprecherin der Polizeiinspektion Lüneburg, Nicole Winterbur, sagt dazu: "Die Kollegen im Streifendienst versuchen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu kontrollieren." Was soviel heißt, dass derzeit nicht schwerpunktmäßig kontrolliert wird. Die Missachtung kostet 20 Euro.

"Ein Klacks im Vergleich zur Mautgebühr", kommentiert ein Polizeibeamter aus Schleswig-Holstein während einer LKW-Kontrolle auf der B 5. Er bestätigt für die Lauenburger Seite eine deutlich spürbare Abnahme des Schwerlastverkehrs und kritisiert die Regelung "als gummiartig". Bislang fuhren täglich rund 1600 Laster auf der B 5 durch Lauenburg, ein Teil von ihnen, um die Autobahnmaut auf der A 24 Hamburg-Berlin zu sparen. Das Kieler Verkehrsministerium sperrte die Bundesstraße zwischen Lauenburg und Geesthacht für den Schwerverkehr.

Weil die Landkreise Lüneburg, Harburg und Ludwigslust nach Ablehnung einer Klage vor Gericht ein Ausweichen über ihre Straßen befürchten, haben sie ihrerseits Durchfahrtsverbote eingerichtet. Brummifahrer, die auf dem Parkplatz in der Nähe des Elbeseitenkanals angesichts der Sperrschilder wenden, werden nun auf die Landesstraße L 219 (Richtung Bleckede) und weiter auf die K 53 (Echem/Scharnebeck) ausweichen. Der Grund: Aus Richtung Lüneburg sind die Sperrschilder für sie nicht zu sehen, weil sie zur Elbbrücke hin ausgerichtet sind.