Klaus und Brigitte Koslowski ziehen seit 20 Jahren selber Kerzen. Skandinavische Formen sind Favorit

Lüneburg. Die Mischung macht es, da ist Klaus Koslowski sicher. "65 Prozent Paraffin, 35 Prozent Stearin müssen es sein, dann raucht die Kerze nicht und sie russt auch nicht", sagt Koslowski. Paraffin ist ein Erdölprodukt, es stammt aus der Dieselproduktion. Stearin dagegen ist ein Pflanzenprodukt und fällt bei der Herstellung von Speiseölen an. Beiden zusammen, ist die perfekte Kombination, finden die Koslowskis.

Seit 20 Jahren beschäftigen Brigitte und Klaus Koslowski sich mit Kerzen, eine kleine Abstellkammer hinter dem Haus haben sie für ihr Hobby eingerichtet. "Ich machte in meiner Freizeit Metallarbeiten, Kerzenleuchter im nordischen Stil - da kam ich irgendwann auf die Idee, auch die Kerzen selbst zu machen." Das Angebot auf dem Kerzenmarkt ist für viele riesig und unüberschaubar. Doch für Koslowskis fiel die Entscheidung dennoch eindeutig aus. "Das, was die Industrie in dem Bereich anzubieten hatte, gefiel weder mir noch meiner Frau", sagt er.

1,5 Tonnen Wachs hat es gebraucht, schätzt er, bis er die ersten vorzeigbaren Ergebnisse präsentieren konnte. "Da braucht man Erfahrung, Geduld und Fingerspitzengefühl - bei uns geht noch alles von Hand", sagt Koslowski. Getaucht und gegossen werden bei Koslowskis nicht nur alltägliche Kerzenformen und Farben. "Uns macht es Spaß, immer wieder etwas Neues zu entwickeln. Die Zwiebelform zum Beispiel, die gibt es meines Wissens nur bei uns. In diesem Jahr war Lila die Farbe der Saison, jetzt ist Blau wieder mehr im Trend", sagt Brigitte Koslowski, die gern mit ihrem Mann in der Werkstatt tüftelt.

Kerzen mit Tierkreiszeichen sind ihre neueste Idee, aber auch Kerzen mit verlaufenden Farben und Mustern, Weihnachtswichtel und Exemplare in Regenbogenfarben oder in Pyramidenform gießen und tauchen die beiden Lüneburger Kerzenspezialisten.

Dabei kommen sie beide eigentlich beruflich aus einer anderen Ecke: Brigitte Koslowski ist Friseurmeisterin, ihr Ehemann hat Elektromechaniker gelernt, war viele Jahre im Schiffbau und später dann für einen Kaffeeröster tätig. Inzwischen allerdings haben sie sich beruflich zur Ruhe gesetzt, frönen nur noch ihrem Hobby und bringen damit skandinavisches Lebensgefühl nach Lüneburg. Kerzen, und Kerzenleuchter, Lichterpyramiden für Daheim und den Garten haben es ihnen angetan. "Alles, was skandinavisch ist, entspricht meinem Geschmack", sagt Koslowski.

Dass er für sein Hobby sehr viel Zeit investieren muss, stört ihn nicht. "Uns macht das Spaß. Die Leute, die zu uns kommen, hören über Mundpropaganda, dass es hier etwas Besonderes gibt", sagt er. Kerzen in Herzform und in einem satten Rot zum Beispiel, an denen tüftelte er gerade. 48 Formen hat er schon zur Verfügung: Das Wachs dafür wird in einer eigens konstruierten Blechwanne andauernd bei 75 bis 79 Grad warm gehalten, so bleibt es flüssig und kann schnell in die Blechformen gegossen werden. Dort braucht es eine Weile, um auszuhärten: "Im Sommer kann es bis zu 24 Stunden dauern, wenn es draußen schwül ist", weiß Koslowski.

Die Dochte für die Kerzen ordnet Ehefrau Brigitte sorgfältig in den Gießformen an und hält sie durch kleine Nadeln fest, damit sie auch in der Mitte bleiben. "Das ist ganz wichtig, damit die Kerze regelmäßig abbrennen kann", sagt sie. Jetzt vor Weihnachten gehört eine schöne Kerze einfach auf den Tisch, finden die Koslowskis - und arbeiten weiter an neuen Formen, Farben und Trends made in Lüneburg.

www.kerzen-koslowski.de