Die Deutsche Bahn AG treibt ihre Planungen für die Y-Trasse voran: Der neue Schienenweg zwischen Hannover und Hamburg soll für eine schnellere Verbindung der Seehäfen mit dem Hinterland sorgen.

Lüneburg. Nach dem abgeschlossenen Raumordnungsverfahren wird die neue Trasse bei Isernhagen von der jetzigen Hauptbahn Hannover-Celle-Hamburg abzweigen und entlang der A 7 und A 27 bis westlich von Walsrode nach Norden führen.

Die Städte Uelzen, Celle und Lüneburg, die an der alten Strecke liegen, befürchten zukünftig Benachteiligungen. Die Bahn hatte angekündigt, nach Bau der Trasse den ICE- und IC-Verkehr verstärkt über die neue Strecke zu leiten. Die alte würde dann hauptsächlich vom lärmträchtigen Güterverkehr und langsamen Regionalzüge frequentiert.

Eckhard Pols, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Lüneburg-Lüchow-Dannenberg, hatte sich nach einem Gespräch mit Bahnchef Rüdiger Grube in der Vorwoche dafür ausgesprochen, den Güterverkehr besonders in den Nachtstunden über die Y-Trasse zu führen. Die Bahn hätte ihm zugesichert, in Lüneburg auch weiter Personenfernverkehr als IC-Standard im Zwei-Stunden-Takt anzubieten.

Die Bundestagsabgeordnete Johanna Voß (Linke) bezweifelt die Zusagen. Ihrer Ansicht nach werden Lüneburg, Uelzen und Celle Einbußen erleiden, wenn die Y-Trasse gebaut wird. "Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke ist schon per Definition für den Güterverkehr ungeeignet und zu teuer. Ich setze mich gegen das überflüssige und milliardenschwere Großprojekt ein", so Voß. Sie beanstandet, dass für den Neubau noch immer mit Kostenschätzungen aus den 90er-Jahren gerechnet wird.

Besorgt zeigt sich auch die CDU/SPD-Mehrheitsgruppe im Stadtrat. Sie will noch in dieser Woche eine eigene Resolution auf den Weg bringen.