Es gibt die Dinge, die sich nicht mit dem Argument der Wirtschaftlichkeit einfach vom Tisch wischen lassen.

Der Lärmschutz für die Menschen, die im Bardowicker Bruch leben ist so ein Beispiel. Daher ist es ohne Wenn und Aber vertretbar, dass die Gemeinde Bardowick rund 250 000 Euro in die Hand nimmt, um eine einmalige Chance zu nutzen: den Bau eines Lärmschutzwalles aus dem Bodenaushub des dritten Gleises.

Die Investition ist gerechtfertigt, obwohl nur wenige Menschen davon profitieren. Aber es geht in diesem Fall nicht um Luxus oder Verschwendung von Steuermitteln, sondern um den sinnvollen Schutz der Bürger vor Gesundheitsgefahren. Denn wie inzwischen jeder weiß, macht Lärm krank. Und wer schon einmal im Bardowicker Bruch war, weiß, wie grausam und nervtötend das Dauergedröhne von der Autobahn, der Eisenbahn und der B 404-Zufahrtsrampe ist.

Nachdenklich stimmt allerdings, dass es erst eines Machtwortes aus dem Bundesverkehrsministerium bedurfte, um die Bürokraten beim Eisenbahnbundesamt und der Bahn in die Knie zu zwingen. Es ist schon traurig, dass das Wohl der Menschen zurückbleibt, weil engstirnige Sachbearbeiter das Wort Flexibilität nicht kennen oder es nicht kennen wollen.

Der Maßstab stimmt nicht, wenn versucht wird, eine Gemeinde auszubremsen, die die Gesundheit ihrer Bürger schützen will. Und das, obwohl weder dem Bund, noch der Bahn Zusatzkosten entstehen. Weil das Projekt nämlich auf lokaler Ebene finanziert und in die Tat umgesetzt wird.