Süddeutsches Unternehmen will sich in Egestorf niederlassen. 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche sind geplant

Egestorf. Die Krämer Pferdesport GmbH & Co. KG eröffnet im Sommer einen Markt in dem neuen Gewerbegebiet in Ehestorf. Das Unternehmen mit Sitz in Hockenheim ist nach eigenen Angaben Europas Marktführer für Pferdesportartikel. 15 bis 20 Arbeitsplätze wird Krämer Pferdesport nach Angaben ihres Geschäftsführers Frank Schmeckenbecher in Ehestorf schaffen.

Die Bauarbeiten für den "Mega Store", so nennt Krämer Pferdesport seine Fachmärkte, haben bereits begonnen. 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche wird er haben. Mehr als zwei Millionen Euro investiert das Unternehmen in seinen Standort in der Nordheide. Dabei setze es auf die Nähe zum international bekannten Reitsportzentrum in Luhmühlen, sagt Frank Schmeckenbecher: "Wir haben sehr hohe Erwartungen an den Standort."

Krämer Pferdesport, 1967 gegründet, war lange Zeit ausschließlich ein Versandhandel. 350 000 Pakete im Jahr verschickt das Unternehmen nach eigenen Angaben in Deutschland. Seit 2003 betreibt es auch Fachmärkte, die sogenannten "Mega Stores". Bisher gibt es diese großen Geschäfte für Reitsportartikel überwiegend in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Der Baustil ist immer gleich, die Größe liegt stets bei etwa 1300 Quadratmetern.

Zurzeit expandiert Krämer Pferdesport in den norddeutschen Markt, eröffnete in diesem Jahr Fachmärkte in Braunschweig und bei Hannover. Im Frühjahr wird ein "Mega Store" in Henstedt-Ulzburg im Norden Hamburgs hinzukommen.

Der Investor aus Hockenheim ist das erste Unternehmen in dem zehn Hektar großen Gewerbegebiet "Hauskoppel" an der Autobahn 7 in Ehestorf, das die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH) vermarktet. WLH-Geschäftsführer Wilfried Seyer geht davon aus, dass bald andere folgen: "Wir sind überrascht, wie gut die Nachfrage ist", sagt er, "etwa 20 Prozent der Flächen sind bereits vergeben." Die "Schockstarre" während der Wirtschafts- und Finanzkrise vor allem in 2009 sei vorbei. Das Gewerbegebiet ist für Unternehmen attraktiv, weil es aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert wird. Die Quadratmeterpreise liegen deshalb laut WLH bei nur 35 Euro - ohne EU-Zuschuss wären es 45 Euro gewesen.

Die Verhandlungen für einen 800 Quadratmeter großen Supermarkt stünden laut Seyer kurz vor dem Abschluss. Dabei soll es sich nicht um einen Discounter handeln. Ein größerer Lebensmittelmarkt fehlt zurzeit in dem Ort. Der Gemeinderat hatte die WLH damit beauftragt, einen Nahversorger anzuwerben.

Unverhofft hat das Gewerbegebiet in Egestorf ein "Markenzeichen" erhalten: Bauarbeiter sind bei den Erschließungsarbeiten in der Erde auf einen 20 Tonnen schweren Findling gestoßen. Der mächtige Stein bleibt als Dekoration am Einganz zu dem Areal stehen. Vermutlich haben Gletscher den Findling vor mindestens 125 000 Jahren bis in die Nordheide geschoben. Die Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg will in den kommenden Monaten die genaue Herkunft ermitteln.