Zum zehnten Mal feierten Besucher Live-Musik in 15 Lokalen der Stadt bei freiem Eintritt

Lüneburg. Schon früh waren Kneipen und Clubs der Lüneburger Innenstadt dicht. In den unterschiedlichsten Einrichtungen wurde am Sonnabend die Nacht zum Tage gemacht und ausgelassen gefeiert.

Die zehnte Nacht der Clubs bedeutete für unternehmungslustige Gäste einen ungehemmten Musikgenuss bei freiem Eintritt in 15 Lokalitäten der Szene. Insbesondere Live-Musik und Live-Shows kamen an. Dicht drängten sich die Fans von Rock und Motown Soul, Country und Blues, Metal und Gothic oder Hard Rock in den Kneipen der Stadt, tanzten und feierten bis in den Morgen.

Das offene Programm wurde von allen Gästen genutzt. Wer einer Musikrichtung überdrüssig war, zog in die benachbarte Bar weiter. So kreuzten ich die Wege von Bekannten und Freunde im Laufe der Nacht mehrmals, man empfahl oder riet ab, schnupperte und genoss wie Sebastian Klepatz. Der Lüneburger Heilerzieher hatte sich ins News in die Schröderstraße treiben lassen. "Ich wusste nicht, worauf ich mich einlasse", sagte der 26-Jährige, der gewöhnlich Techno, Schlager und HipHop bevorzugt. Doch traf ihn der gebotene Sound der Band "Somebody & Soul" wohl ins Herz. Angetan folgte er den temperamentvollen Musikern auf den wenig ausgetretenen Pfaden der Soulmusik und empfand das Hör- und Seherlebnis als "sehr gelungen".

Wer infiziert war, nahm das Gedränge und die teilweise dicke Luft in Kauf. Erstaunlich indes, wie es Fans auf nur wenigen Quadratzentimetern gelang, mit impulsiven Tanzeinlagen ihrer Freude an Sound und Rhythmus freien Lauf zu lassen. Abgesehen davon entwickelte sich das Verlassen proppenvoller Lokale zum Abenteuer. Wer nicht über das nötige Durchsetzungsvermögen verfügte, war genötigt, seinen Aufenthalt zu verlängern.

Zu Jonny Cash, Status Quo, und alten RocknRoll Nummern passt kein Outfit in Samt und Seide. Schwarz bevorzugten die Mitglieder der "Shity Beatles". Die Band entstand 2002 aus einer Bierlaune und dem Jubel der Motorrad fahrenden Kumpels heraus. Wer die Kumpels bis dato nicht kannte, dem reichte ein informativer Blick auf die in Leder, mit Cowboyhut und Stiefeln bekleidete Country-Fangemeinde.

Stilechte Bekleidung ist das Markenzeichen der Musiker von "Somebody & Soul". Mit ausgefallenem Schnitt, bunten Farben und großen Mustern im unvergessenen Stil der Hippie-Zeit setzen sie ein ungewöhnlich modisches Zeichen.

Für Schwarz, die Farbe der Extravaganz und Individualität, entschied sich die Band "Nite Club" im Salon Hansen. Allein Leadsängerin Sandy setzte mit einwenig Beige optische Akzente auf die Bühne. Allerdings war ihre einzigartige Soulstimme wie auch der Sound der Musiker von so gelungener Strahlkraft, dass weiteres Farbenspiel überflüssig war.

Wem die vielfältigen Eindrücke der Nacht nicht reichten, der hatte Gelegenheit auf der Clubnacht-Afterparty in der Garage, das Tanzbein bis in den frühen Morgen zu schwingen.