Habt ihr so etwas schon einmal gesehen? Bestimmt nicht.

Die Menschen in Schmalkalden, das ist eine Stadt in Thüringen, haben jedenfalls ihren Augen nicht getraut, als sie am frühen Montagmorgen auf die Straße gegangen sind.

Mitten in einem Wohngebiet hat es in der Nacht einen Erdrutsch gegeben, die Erde hat sich geteilt. Plötzlich gibt es dort, wo vorher die Straße war und Garagen und Vorgärten, ein riesiges, 20 Meter tiefes Loch. Zum Glück ist keiner der Menschen, die dort leben, verletzt oder gar getötet worden. Nur ein Auto ist in den tiefen Krater gefallen. 25 Menschen mussten allerdings sofort ihre Häuser verlassen. Sie warten jetzt in beheizten Zelten darauf, wieder nach Hause zu dürfen.

Experten rätseln nun, wie so etwas passieren konnte. Zuerst haben sie sich das Loch mit einem Hubschrauber aus der Luft angeschaut. Dann haben sie Karten von dem Gebiet studiert: Gab es dort noch Luftschutzkeller aus dem Zweiten Weltkrieg? Oder Bergbau-Schächte? Nein, lautet die Antwort der Experten.

Trotzdem muss es unter der Erde Löcher gegeben haben, bevor sich die Erde geteilt hat. Sonst hätte ein solcher Erdrutsch nicht passieren können. Vielleicht hat Wasser immer größere Löcher in den Untergrund gespült. Das ist bei einem Untergrund wie Salz, Gips oder Kalkstein möglich.

Das Loch soll jetzt zugeschüttet werden. Dafür sind etwa 1000 Lastwagen-Ladungen Kies nötig.