Wer gut pokert, kann auch Schwarzer Peter spielen. Beide Kartenspiele beziehen ihren Reiz daraus, den jeweiligen Gegner über die eigene Hand zu täuschen - möglichst bis zum Sieg.

Das taktische Hin und Her um die Finanzierung der Leuphana-Neubauten zwischen Universität und Landesregierung in Hannover hat etwas von beiden Spielen. Und es wird sich bald zeigen, ob noch gepokert oder schon längst Schwarzer Peter gespielt wird.

Dass Uni-Vize Holm Keller weiterhin den Eindruck erwecken will, er pokere, ist verständlich. Schließlich bricht ihm gerade mit den Millionen, die er aus dem Verkauf von Volgershall eingeplant hatte, ein wichtiger Eckpfeiler seines mutmaßlichen Finanzkonzepts weg.

Die Schuldzuweisung Richtung Landesregierung ist in diesem Fall nicht zu übersehen: Wie soll die Uni ein Finanzkonzept aufstellen, wenn das Land den dafür notwendigen Verkauf von Volgershall behindert? Der Schwarze Peter wandert an die Leine. Das Land hingegen bleibt bei seiner Förderzusage, pocht aber auf dem Konzept aus Lüneburg. Wohl wissend, dass es gar nicht zustande kommt? Der Schwarze Peter wandert zurück an die Ilmenau.

Solange dieses Spielchen nicht endet, darf es keine der handelnden Personen übel nehmen, wenn sich der Eindruck aufdrängt, das Finanzierungskonzept sei längst gescheitert und die Landesregierung warte nur darauf, ihre Millionen behalten zu können.