Opferschutz, Opferrechte und Opferhilfen stehen im Mittelpunkt einer Fachtagung, die im November in der Hansestadt stattfindet.

Lüneburg. Das Thema ist eine Herausforderung für die Gesellschaft", sagte Elenore Tatge von der Beratungsstelle für polizeiliche Kriminalprävention der Polizeiinspektion Lüneburg.

Denn Opfer wie auch Zeugen von Unfällen, Verbrechen oder Katastrophen seien lange Zeit degradiert und übersehen worden. Initiiert hat die Tagung der "Runde Tisch gegen Gewalt in der Familie", eine Arbeitsgruppe der Kriminalpräventionsrates.

2006 und 2009 anonym von der Arbeitsgruppe durchgeführte Jugend-Umfragen zum Thema Häusliche Gewalt zeigten auf, dass es in Lüneburg eine erschreckend hohe Zahl von jugendlichen Opfern gibt. Auch die Beschreibung konkreter Gewaltsituationen durch Erziehungsberechtigte ging über das erwartet Maß hinaus", sagt Tatge. Vor diesem Hintergrund war klar, das für die weitere Arbeit des Runden Tisches, das Thema "Gewalt in der Familie" um die wichtigen Themen Opferschutz, Opferrechte und Opferhilfe erweitert werden.

So beschäftigen sich Experten aus den Bereichen Polizei, Justiz, Feuerwehr, Schule, Beratungsstellen und Hilfsorganisationen während der bevorstehenden Fachtagung am Donnerstag, 25. November, mit den Rechten von Opfern in Strafverfahren, dem Schutz der Opfer durch die Polizei, dem Tatort Schule und Möglichkeiten der Notfallseelsorge. Als prominenter Gast wird der Journalist Elmar Theveßen über "Opfern liefern Schlagzeilen" referieren und die Rolle der Medien zwischen Opferschutz und Einschaltquote beleuchten.

Grundsätzlich gerieten Opfer erstmals mit dem ICE-Unglück bei Eschede in den Fokus von Fachleuten und Gesellschaft. Seit 2009 ist das zweite Opferrechtsreformgesetz in Kraft. Es hat zum Ziel, Opfer und Zeugen von Straftaten noch besser zu schützen und ihre Rechte im Strafverfahren zu erweitern.

Anmeldungen sind möglich unter der Telefonnummer: 04131-29 23 07, E-Mail: marie-luise.stiefeling@polizei.niedersachsen.de