Der Naturschutzbund (Nabu) hat den Gartenrotschwanz zum “Nabu-Vogel des Jahres 2011“ gewählt. Der früher weit verbreitete und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute selten geworden.

Lüneburg. Besonders im Norden Deutschlands ist er aus Dörfern und Kleinstädten verschwunden. "Auch in Niedersachsen ist vor allem der Verlust an Streuobstgürteln und strukturreichen Gärten für den Rückgang des Gartenrotschwanzes verantwortlich", erklärte Dr. Holger Buschmann, Nabu-Landesvorsitzender Niedersachsen.

In den niedersächsischen Landschaftsräumen von den Watten und Marschen, Tiefland bis hin zum Bergland mit Börden sei es um den Gartenrotschwanz schlecht bestellt und er gelte als gefährdet. Die noch verbliebenen Vorkommen konzentrieren sich mittlerweile häufig auf Waldrandbereiche und sandige Kiefernwälder. Die aktuelle Rote Liste der Brutvögel Niedersachsens gehe gerade einmal von circa 13 000 Brutpaaren des Gartenrotschwanzes für ganz Niedersachsen aus. Dies entspreche einer Abnahme des Bestandes um über 50 Prozent innerhalb von 15 Jahren. In Deutschland leben nach Schätzungen 110 000 bis 160 000 Brutpaare.

Neben Obstwiesen sind Kleingartenanlagen mit altem Baumbestand zunehmend von Bedeutung. Hier findet der Gartenrotschwanz Rückzugsräume und alte, höhlenreiche Hochstammobstwiesen und Kopfbaumbestände, auf die der Gartenrotschwanz als Nisthöhlenbrüter angewiesen ist. Sie bieten sowohl geeignete Brutplätze als auch Sitzwarten, von denen die Vögel nach Insekten jagen. Der Gartenrotschwanz lebt nur im Sommerhalbjahr bei uns. Den Winter verbringt der Vogel südlich der Sahara.