Visionen und große Namen allein genügen nicht, wenn man für rund 60 Millionen Euro bauen will - da braucht es auch schon ein paar echte Finanzreserven.

Doch daran fehlte es der Leuphana von Anfang an: An tatsächlich umsetzbaren Finanzierungsplänen, die nicht mit lauter Fragezeichen gespickt waren. Die Öffentlichkeit erlebte das Drama in vielen Varianten: Mal gab es angeblich hier Geld und dann wieder dort, immer fehlte nur eine Kleinigkeit. Und was den privaten Investor oder Partner oder Bewerber angeht: Gesehen hat man einen Vertreter dieser Spezies auch noch nicht auf dem Campus.

Geht auch nicht, meint die Landesregierung. In dem vergaberechtlichen Wettbewerb, den die Leuphana derzeit durchführt, dürfe man absolut keine Details preisgeben. Das trifft zu, aber darum geht es nicht. Die Leuphana hat und hatte keine tragfähige Finanzbasis für ihr Vorhaben - deshalb neigt man jetzt dazu, in Panikverkäufen zu verschleudern, was nicht hieb- und nagelfest ist: Das betrifft die Immobilie am Rotenbleicher Weg ebenso wie die in Volgershall. Würde dergleichen einem Privatmann passieren, würde jede Bank ihm den Stuhl vor die Tür stellen - mit und ohne wettbewerblichen Dialog.

In dem derzeitigen Desaster gibt es nur einen Trost: Herr Spoun und Herr Keller haben es von Anfang an versäumt, mit offenen Karten zu spielen. Jetzt ist da nicht mehr viel, was sie aufs Spiel setzen können. Das Vertrauen der Öffentlichkeit geht bereits gegen Null.