Leichter Rückgang an besetzten Lehrstellen. Vor allem für spezialisierte Betriebe sehen die Kammern zunehmend Probleme

Lüneburg/Braunschweig. Nach zunächst guten Zahlen zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres im August muss das Handwerk jetzt einen leichten Rückgang an besetzten Lehrstellen feststellen. Ende September verzeichnete die Handwerkskammer Braunschweig/Lüneburg/Stade insgesamt 5073 neue Abschlüsse.

Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Minus von knapp sechs Prozent in weiten Teilen des Kammerbezirks. Nach Aussagen der Kammer macht sich der Rückgang an Schulabgängern bereits bemerkbar, dadurch bleiben zahlreiche Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt. Auch fehle es unverändert an genug qualifizierten Bewerbern. Auch bundesweit lässt sich ein ähnlich klarer Trend erkennen, der vor allem auf den demografischen Wandel zurückzuführen ist.

"Wenn die Gesamtzahl der Schüler zurückgeht, geht auch die Zahl der qualifizierten Schüler zurück. Das wirkt sich im Handwerk doppelt aus", sagt Otto Schlieckmann, Hauptgeschäftsführer der Kammer. Speziell für hoch technologisierte und anspruchsvolle Betriebe werde es daher immer schwerer, geeignete Bewerber für die angebotenen Ausbildungsstellen zu finden. Die Betriebe beklagen neben mangelnden Kenntnissen in den Naturwissenschaften vor allem fehlendes Sozialverhalten.

"Der Kampf um die Besten geht langsam los", sagt Schlieckmann. Er sei aber optimistisch, dass sich die Zahlen bis zum Jahresende noch dem Vorjahresniveau annähern. "Auf dem Lehrstellenmarkt ist immer noch Bewegung", meint Schlieckmann.