Es geht darum, Absolventen der Universität den Berufseinstieg leichter zu machen

Lüneburg. Ein Hochschulstudium zu schaffen ist die eine Sache - doch danach in den Beruf einzusteigen, kann gleichermaßen schwierig sein. An der Leuphana gibt es deshalb ein Mentoring-Programm für junge Berufseinsteiger.

"Ursprünglich sollten damit junge Frauen in naturwissenschaftlichen Studienfächern gefördert werden", sagt Anja Thiem, die im Gleichstellungsbüro der Leuphana das Mentoring-Programm betreut. Inzwischen gilt ihr Angebot für alle Studierenden: Ein Semester vor Ende des Studiums können die Studierenden ein Beratungsprogramm in Anspruch nehmen, das sie auf den Einstieg in den Beruf vorbereitet. Rund 200 Teilnehmer werden das Programm in Lüneburg im kommenden Wintersemester durchlaufen.

"Es beginnt mit einem ersten Gespräch, bei dem wir heraus finden, in welche Richtung die Berufswünsche des jeweiligen Studierenden gehen. Danach suchen wir einen Mentor aus, der dem Studierenden weiter hilft", sagt Thiem. Als Mentoren kommen alle Hochschulabsolventen in Frage, die schon Berufserfahrung gesammelt haben und bereit sind, einem Neueinsteiger auf seinem Weg in die Berufspraxis zur Seite zu stehen.

"Derzeit haben wir rund 400 Mentoren, an die wir unsere Studierenden vermitteln können. Wir treten direkt an die passenden Unternehmen heran und fragen dort nach, ob jemand bereit ist, am Mentoring teilzunehmen", sagt Thiem.

Für die Unternehmen ist der Einstieg in das Programm durchaus von Vorteil, denn dabei entsteht frühzeitig Kontakt zu potenziellen Mitarbeitern. Auch die Kontakte zur Hochschule allgemein werden vertieft. "Es geht darum, Netzwerke aufzubauen und neue Verbindungen herzustellen", sagt Anja Thiem.

"Außer den Kontakten zu einem Mentor bieten wir auch ein Rahmenprogramm mit Seminaren: Kommunikation, Selbstmanagement und der Erwerb soziale Kompetenzen sind einige der Themen, die dort aufgegriffen werden", sagt Anja Thiem. Das Mentoring kann während der ersten Berufsjahre des Berufsanfängers fortgeführt werden. Die Idee kommt aus den USA, in den neunziger Jahren hat sie sich auch in Deutschland durchgesetzt. Inzwischen gibt es den Verein Forum Mentoring, der bundesweit Themen um die Förderung des akademischen Nachwuchses aufgreift und einmal im Jahr einen Kongress dazu ausrichtet.

Ein gesondertes Programm gibt es für Studierendende, die an der Hochschule selbst Karriere machen möchten. "Wir suchen immer neue Mentoren, also Menschen mit Berufserfahrung und einem Hochschulabschluss, die sich die Betreuung eines Hochschulabsolventen vorstellen können. Wir freuen uns sehr, wenn die Mentoren aus der Region kommen, das erleichtert den Kontakt", sagt Anja Thiem. Ungefähr drei Stunden Zeit im Monat müssen Mentoren opfern - dafür haben sie die Möglichkeit, ihrerseits an einem Rahmenprogramm teilzunehmen. Nähere Auskünfte erteilt Anja Thiem, Telefon 04131/677 12 76.

www.leuphana.de/mentoring