Wer an die alten Ägypter denkt, dem fallen neben Pyramiden und Mumien sofort die Hieroglyphen ein.

Nur durch die Entschlüsselung dieser Bildsprache konnten wir so genaue Kenntnisse über Kultur und Geschichte des antiken Ägypten erhalten.

Im vierten Jahrhundert nach Christus war die Bedeutung der Hieroglyphenschrift völlig vergessen. Dass wir heute die Hieroglyphen lesen können, liegt an einer Entdeckung, die Napoleons Armee bei einem Feldzug 1799 in der Nähe der ägyptischen Stadt Rosetta machte. Dort wurde ein flacher schwarzer Stein gefunden, auf dem in drei Sprachen der gleiche Text eingemeißelt war - eine Version in ägyptischen Hieroglyphen und eine auf Altgriechisch. Altgriechisch war nicht vergessen worden und so konnte die Bedeutung der Hieroglyphen aus dem griechischen Text erschlossen werden.

Am 27. September 1822 stellte der Franzose Jean-François Champollion seine Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit vor. Der Sprachforscher beherrschte schon mit 18 Jahren acht alte orientalische Sprachen und war von Ägypten fasziniert. Ihm gelang es erstmals, mithilfe des Steins von Rosetta herauszufinden, dass Hieroglyphen sowohl für ein ganzes Wort, als auch für eine Silbe oder nur einen Buchstaben stehen konnten. Ohne diese Ergebnisse wäre eine Entschlüsselung der Sprache nicht möglich gewesen.