Lüneburgs Kriminalpräventionsrat hat ein neues Programm mit einzelnen Modulen entwickelt

Lüneburg. "Um Kriminalität einzudämmen und Gewalt zu vermeiden, braucht es ein komplexes System, das alle Parteien mit einschließt", eröffnete Hans-Jürgen Wieben, Geschäftsführer des Kriminalpräventionsrates Lüneburg, im Rathaus die Präsentation eines neuen Bausteinsystems. Dieses umfasst Programme für alle Altersgruppen, die zur Aufklärung über Kriminalität beitragen.

Die Angebote, die durch Kooperationen mit verschiedenen Anlaufstellen entstanden sind, sind vielseitig und wenden sich sowohl an Kinder und Jugendliche als auch an ihre Eltern. So wird beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Stiftung Medien- und Onlinesucht eine Lan-Party für Eltern geboten, auf der sie in die Spielewelt ihrer Kinder eingeführt werden. Kinder im Kita-Alter sollen unter anderem durch Ausdrucksmalerei und theaterpädagogische Stücke bestärkt werden.

Besonders umfangreich ist das Programm für Grundschüler. "Coole Kerls" lautet der Titel einer Unterrichtsreihe, in der die Entwicklung von männlicher Identität Thema ist. Für Mädchen werden Kurse zur Selbstbehauptung angeboten. Jugendlichen liefert das Schauspielkollektiv Lüneburg mobile Theaterstücke, in denen sie über die Gefahren von Mobbing, Sucht und Gewalt aufklären, direkt ins Klassenzimmer.

Gerhard Scharf, der als Vertretung für Oberbürgermeister Ulrich Mädge gekommen war, zeigte sich von dem Bausteinsystem überzeugt: "Eine intakte Gesellschaft baut immer auf starke Persönlichkeiten auf." Daher sei es von größter Bedeutung, Kinder zur Entwicklung einer stabilen Identität zu ermutigen. Für den Landkreis sprach Martin Wiese, Leiter des Fachbereichs Soziales, der das neu aufbereitete Programm als "eindrucksvolles und kreatives Werk" lobte.

Der Kriminalpräventionsrat Lüneburg wurde im Jahr 1997 gegründet. Mitglieder sind Kommunalpolitiker, Pädagogen und Polizisten. Das neue Programm entwickelte der Rat in den letzten beiden Jahren in Zusammenarbeit mit rund 50 Institutionen. Teilfinanziert werden die Angebote durch Landesmittel und Spenden.