Die Niedersächsische Mühlenstraße ist ein Paradebeispiel für erfolgreiches ehrenamtliches Engagement.

Das vor sieben Jahren aus der Taufe gehobene Projekt, dessen Fortbestand nun eine Stiftung sichern soll, sucht seinesgleichen.

Nur dem Einsatz der Mühlenfans ist es zu verdanken, dass Niedersachsen eine weitere attraktive Ferienroute bekommen hat. Schon jetzt weist sie den Weg zu 395 Mühlen, künftig sollen es 600 werden. Sie ist ein Besuchermagnet, wie der reißende Absatz der Broschüren über den Reiseweg zeigt. Sie ist aber auch ein Erfolgsmodell, wie das Interesse aus den Nachbarländern Holland und Belgien beweist, die nun selber Teil der Ferienroute werden wollen.

Nicht nur der Tourismus profitiert. Auch die Mühlen und deren Besitzer selbst. Denn durch das ehrenamtliche Engagement der Mühlenfreunde sind die Bauwerke deutlich aufgewertet worden, indem ihre kulturgeschichtlich einzigartige Bedeutung den Weg ins Bewusstsein bei Jung und Alt gefunden hat. Und öffentliche Fördertöpfe von Europäischer Union, Bund und Land öffneten sich für die Sanierung vieler Mühlen, die zuvor oft flügellos, marode und unbeachtet in der Landschaft herumstanden. Dass diese Fördermittel flossen und vielen Mühlen wieder neues Leben gaben ist zu einem guten Teil ebenfalls der Hingabe der Mühlenfördervereine im Land zu verdanken.

Nachdem die Fördertöpfe nun aber leer sind, soll eine Stiftung die Pflege und den Erhalt der niedersächsischen Mühlenstraße auf Dauer sichern. Das Projekt kostet viel Geld, 50 000 Euro im Jahr. In der Pflicht, das Stiftungskapital kräftig anwachsen zu lassen, sind alle, die von der Ferienroute profitieren: Land, Kommunen, Tourismusbetriebe und Verbände, sowie die Mühlenbesitzer. Sie alle sollten schnell ihren finanziellen Beitrag leisten, damit das gelungene Werk auch für die Zukunft erhalten werden kann.