Vertreter der Grünen Jugend, der Jungen Demokraten (Julis), der Jungen Union (JU), sowie der Jusos und der Linksjugend fordern eine Änderung der jüngst vom Lüneburger Stadtrat beschlossenen Benutzungsordnung für Schulen.

Lüneburg. Hintergrund ist ein Beschluss des Stadtrats der Hansestadt Lüneburg im vergangenen Monat. Beschlossen wurde dabei neben Änderung zur Kleiderordnung auch ein Passus, der parteipolitische Veranstaltungen in Schulen untersagt.

Dagegen richtet sich die einhellige Kritik der Jugendorganisationen. "Politische Jugendinitiativen müssen auch mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen können", sagte Lennart Thamm von den Grünen. Auch André Kleine-Möller, Vorsitzender der Jungen Union Lüneburg fordert eine Änderung: "Gegen die Politikverdrossenheit hilft die Abwesenheit realer Politik an den Schulen nicht."

Ziel der Jugendverbände der Parteien ist es, gemeinsam in Schulen auftreten zu können, etwa auf Podiumsdiskussionen im Rahmen des Politikunterrichts. "Dadurch würde solch eine Veranstaltung parteipolitisch nicht vereinnahmt. Vielmehr würde gezeigt werden, wie praxisnah Politik ist und was Politik macht", sagt Michèl Pauly, Mitglied der Linksjugend.

"Der Vorwurf, dass Politik und Politiker den Zugang zur Lebenswelt der Bürger verlieren, wird nun damit beantwortet, indem uns politischen Jugendorganisationen eben dieser Zugang erschwert wird", so Kamila Pienkos (25), stellvertretende Vorsitzende der Jusos im Unterbezirk Lüneburg.

Bezweifelt wird auch die Zuständigkeit der Stadt. "Die Stadt hat zu solch einer Regelung gar keine Handlungskompetenz. Wer an die Schulen darf, das sollten die Schulen selbst entscheiden", sagt Léonard Hyfing, Vorsitzender der Julis Lüneburger Heide.