Den Tag des offenen Denkmals gestern hat der Lüneburger Historiker Dr. Rainer Sabelleck zum Anlass genommen, weitere Schritte zur Rettung des denkmalgeschützten Waldhauses in Häcklingen zu unternehmen.

Lüneburg. Unter anderem Bundespräsident Christian Wulff hat er einen Bittbrief übergeben.

Die sogenannte Möllering-Villa steht zwar unter Denkmalschutz, verrottet aber zusehends. Wie berichtet, hatte sich unter anderem Sabelleck dafür eingesetzt, dass das Niedersächsische Denkmalamt das Gebäude der einstigen Psychiatrischen Klinik auf seine Liste setzt. Mit Erfolg: Wegen seiner historischen Bedeutung für die Kapitulation Nordwestdeutschlands im Zweiten Weltkrieg haben die Denkmalschützer es als erhaltenswert anerkannt.

"Doch davon hat es bisher wenig gehabt", kritisiert Sabelleck, der mit seinem Verein "Lüneburg Capitulation May 4th 1945" eine Dokumentationsstätte aus dem Haus machen will. "Wenn wir noch ein Jahr warten, ist es nicht mehr zu halten. Mit Denkmalschutz hat das wenig zu tun."

Er wolle "nicht mehr länger zusehen, wie dieses Haus verrottet", und habe gestern sowohl Bundespräsident Christian Wulff als auch Wissenschaftsministerin Johanna Wanka einen Brief überreicht, in dem er sie um Unterstützung bittet. Auch den Präsidenten des Landesamts für Denkmalpflege, Stefan Winghart, habe er bereits angeschrieben - und keine Antwort erhalten.

Unterdessen plant Sabelleck Vortragsreisen in andere europäische und deutsche Städte: Beginn ist im Oktober beim Deutschen Historischen Institut in London. Dort berichtet Sabelleck über die Bedeutung des Hauses für die britische Armee und die Kapitulation in Norddeutschland.