Bei der 500-Jahrfeier in der Domäne Scharnebeck waren Künstler aus Japan und Irland zu Gast

Scharnebeck. Im ältesten Gebäude der Samtgemeinde Scharnebeck wurde ein großes Jubiläum gefeiert. Der ehemalige Speicher des Zisterzienserklosters, heute "Domäne" genannt und als Kulturstätte genutzt, wird in diesem Jahr 500 Jahre alt. Im Mittelpunkt der großzügig gestalteten Veranstaltung stand die Kulturbeauftragte der Kommune, Karin-Ose Röckseisen. 1999 startete sie mit ihren Kulturveranstaltungen in der Domäne.

Inzwischen hat Röckseisen Routine bei ihren Veranstaltungen: "Einmal im Monat werden im Zisterzienserkloster klassische Musik, Jazz oder Comedy, Lesungen und Ausstellungen geboten. Theater geht leider nicht, dafür fehlt uns eine Bühne." Die Künstler lieben den historischen Saal im Obergeschoss des alten Getreidespeichers. "Der Andrang ist groß", sagt Röckseisen. Gleiches galt für die Veranstaltung, einem Mix aus Glückwünschen und Vorträgen. Zahlreiche Gäste aus Kultur, Verwaltung und Politik waren gekommen, um Karin-Ose Röckseisen ihren Dank auszusprechen. Unter ihnen waren Lüneburgs Erster Stadtrat Peter Koch, Samtgemeindebürgermeister Karl Tödter, Ex-Verwaltungschef Harald Heuer, Ex-Bürgermeister Werner Most, die stellvertretende Ländrätin Elke Stange sowie der Leiter der Volkshochschule Gerhard Cassens und Johannes Link, Pastor der Scharnebecker Marien-Kirche.

Mit tosendem Beifall und Jubelrufen dankten die anwesenden Künstler ihrer Förderin. Bereits vor einer Woche waren 30 Maler zu einem Kunst-Symposium angereist. Die Gemälde schmückten die weiß getünchten Wände des Domänensaals. Inhaltlicher Schwerpunkt der Feier war ein Festvortrag über das 500-jährige Gebäude, seine wechselvolle Geschichte, seine Renovierung und Eröffnung als Kulturstätte 1994. Ihn hielt Architekt Heinz Meyer, der seinerzeit die Renovierungsarbeiten leitete und über ein reiches Archiv von Bildmaterial verfügt.

Garant für den musikalisch krönenden Abschluss war der Geigenvirtuose Ian Mardon. Bereits sein Konzert 2008 riss die Scharnebecker zu begeistertem Applaus hin. Unter dem Titel "Frei aber einsam" spielt er Werke der deutschen Romantik von Mendessohn, Brahms, von Weber und Robert Schumann. Am Klavier begleitete ihn Yuko Hirose aus Japan.

Karin-Ose Röckseisen sieht optimistisch in die Zukunft. Für die Domäne wünscht sie sich vor allem, "dass bei uns im Kloster möglichst Viele in den Genuss hochrangiger Kunst kommen - auch noch in den nächsten zehn Jahren."