10 000 Euro überweist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Lüneburg. Im Vorfeld des Tages des offenen Denkmals erhielt die Gemeinde St. Nicolai eine frohe Botschaft von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: Ihre altehrwürdige Kirche im Lüneburger Wasserviertel bekommt 10 000 Euro. Die Summe soll vorrangig in die Sanierung der Fenster investiert werden.

Am Sonnabend, 11. September, übergibt Prof. Paul Georg Lankisch, Leiter des kürzlich gegründeten Ortskuratoriums der Stiftung, Pfarrer Eckhard Oldenburg den Fördervertrag. Besonders sanierungsbedürftig aus Sicht der Kirchengemeinde sind die unteren Seitenschiff-Fenster. Überdies soll das Chorscheitelfenster mit einem Schutzgitter versehen werden.

Die Nicolaikirche gehört zu den prominentesten Kirchen der Stadt und ist die jüngste der historischen Innenstadt-Kirchen. Anfang des 15. Jahrhunderts entschied der Rat Lüneburgs über den Bau, sie ist die letzte monumentale Backsteinbasilika Norddeutschlands. Gebaut wurde St. Nicolai als Schifferkapelle zwischen 1407 und 1440. "Ihre außergewöhnlichen Proportionen im Mittelschiff machen St. Nicolai zu einem der steilsten Kirchenräume der Gotik", schreibt die Stiftung Denkmalschutz. Der Hauptaltar stammt aus dem 15. Jahrhundert und stand bis 1861 in der einstigen St. Lamberti-Kirche.

Im Chorumgang befindet sich eine riesige Tafel, die die älteste Stadtansicht Lüneburgs zeigt. Die "Furtwängler & Hammer"-Orgel von 1899 ist eine der beiden einzigen erhaltenen spätromantischen Orgeln Niedersachsens. 1975 sollte sie abgerissen werden, das Landesdenkmalamt hat es verhindert.

Möglich wurde die Förderung durch eine zweckgebundene Bußgeldzuweisung. St. Nicolai ist eines von mehr als 220 Projekten, die die Denkmalschutz-Stiftung in Bonn bisher in Niedersachsen mit privaten Spenden und Mitteln der Glücksspirale gefördert hat. Dazu gehören in Lüneburg auch Gut Schnellenberg, das Bürgerhaus Auf dem Meere 11, das Rathaus und der Alte Kran.