Mit ihren kunstvoll gesponnenen Netzen läuten die Spinnen das Ende des Sommers ein und kündigen den Herbst an

Bardowick. Verwunschen hängen jetzt wieder vermehrt Spinnennetze zwischen Baumzweigen, Gräsern, Blumen, Büschen, an Zäunen und Mauern, Dachrinnen und Fensterläden. Und besonders kunstvoll wirken sie, wenn sie nach warmen Septembertagen und kühlen Nächten durch den Morgentau in der Sonne glitzern.

Selbst ein kräftiger Windzug vermag die Stabilität der zuweilen recht bizarren Gebilde kaum zu erschüttern. Dennoch schweben die schimmernden Fäden auch wie lange, silbergraue Haare durch die Luft. In grauer Vorzeit glaubten die Leute, so erzählen es die Sagen, dass alte Weiber ihre Haare beim Kämmen verloren hätten. Weshalb die letzten wohlig-warmen Tage des Jahres irgendwann Altweibersommer getauft wurden.

Auf jeden Fall führt die zauberhafte Naturerscheinung alle Jahre wieder zu einer gewissen Wehmut bei vielen Menschen, weil sich mit der Schönwetterperiode im September zugleich der Herbst ankündigt. Der Flug- oder Frauensommer wird an der amerikanischen Ostküste übrigens auch Indian Summer genannt und ist berühmt für die prächtig-bunte Laubfärbung.

Doch zurück zu den Spinnen. Weltweit kennt man etwa 35 000 Arten. In Deutschland wurden bislang etwa 1000 verschiedene Gattungen dieser nützlichen Vielfüßer gesichtet.