Heute geht niemand mehr davon aus, dass die Rente sicher ist.

Im Gegenteil, seit Einführung der Riester-Rente im Jahr 2001 werden die Bürger immer wieder ermahnt, privat Vorsorge zu leisten, weil schon jetzt feststeht, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreichen wird.

Vor zwei Jahren waren knapp 800 000 Rentner in Deutschland so arm, dass der Staat ihnen einen Zuschuss zum Lebensunterhalt zahlen musste. Die Tendenz steigt. Besonders hart wird es die treffen, die erst jetzt ins Berufsleben starten. Sie können sich nicht darauf verlassen, dass ihre Rentenbeiträge ihnen den Lebensabend finanzieren. Schuld ist ein Bündel an Ursachen. Zum Einen ist da die demografische Entwicklung. Immer weniger Arbeitnehmer zahlen in die Rentenkasse ein, während der Anteil der Rentner an der Gesamtbevölkerung wächst. Die Folge: das Renteniveau sinkt weiter.

Zum Anderen ist da der Arbeitsmarkt, der sich in den vergangenen Jahren rasant und grundlegend geändert hat. Die Zahl der befristeten und gering bezahlten Arbeitsverhältnisse steigt, lebenslange Beschäftigung wird immer seltener. Die Brüche in der Erwerbsbiografie nehmen zu. Zugleich sind sie aber einer der größten Risikofaktoren dafür, im Alter auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein. Die schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahre wird von vielen nicht ganz zu Unrecht als Rentenkürzung durch die Hintertür interpretiert. Es hilft nur rechtzeitige private Vorsorge - von Beginn des Arbeitslebens an.