Investitionen über zwölf Millionen Euro sind vorgesehen

Oldenburg. Konkreter werden die Pläne zum Ausbau der Lehr- und Versuchsanstalt Echem (LVA). Danach werden die Baukosten zurzeit mit rund zwölf Millionen Euro kalkuliert. Nach dem Beschluss des Vorstands der Landwirtschaftskammer Hannover (LWK) soll die überbetriebliche Ausbildung im Bereich Schwein in einem Sauenstall mit 250 Plätzen, einem Aufzuchtstall für 1500 Ferkel und einem 1300er Mastschweinestall stattfinden. Eine Öko-Schweinehaltung wird in einem Stall für 30 Sauen und 80 Ferkel vermittelt.

Für die überbetriebliche Ausbildung im Bereich Rind ist ein Boxenlaufstall für 85 statt bisher 67 Kühe geplant. Die veraltete Melktechnik soll erneuert werden. "Damit ist der anfängliche Plan, einen Aufzuchtstalls für 2500 Schweinen zu errichten, gefallen", sagt Laars Gerstenkorn, Bürgermeister von Echem. Er hofft, beim bevorstehenden Treffen am Freitag mit Vertretern der Kammerleitung konkretes zur Grundrissgestaltung und zur geplanten Größenordung zu erfahren.

Andrea Schröder-Ehlers, Sprecherin der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag für Landwirtschaft und Ernährung, begrüßt den Erhalt des Standorts: "Wichtig vor allem ist die Angliederung einer ökologischen Schweinehaltung. Damit erhalten die Auszubildenden neben der konventionellen auch eine alternative Aufbildung."

Als nächstes stünde nun an, einen für den Ort erträglichen Standort zu finden, so Andrea Schröder-Ehlers. Bisher nichts bekannt ist über den zeitlichen Ablauf der Planungen. Bürgermeister Gerstenkorn vermutet, das sich bereits das Antragsverfahren mindestens über ein dreiviertel Jahr hinziehen werde, und sich im Anschluss daran auch die europaweiten Ausschreibungen hinzögen. Mit einem Baubeginn vor 2012 rechnet Gerstenkorn nicht.

Der Vorstand entschied weiter, die Wohn-, Gemeinschafts- und Seminarräume des Internats zu renovieren sowie Küche und Kantine modernisieren zu lassen. Der Finanzierungsplan sieht Bundesmittel in Höhe von 60 Prozent, Landesmittel von 30 Prozent und Eigenmittel der Landwirtschaftskammer von zehn Prozent vor. Entsprechende Förderanträge sind auf den Weg gebracht, denn positive Bescheide sind Voraussetzung für die Umsetzung des Konzepts.

Kammerpräsident Arendt Meyer zu Wehdel zeigte sich zufrieden über den Vorstandsbeschluss: "Mit diesem Vorhaben bieten wir den angehenden Landwirten nicht nur eine Top-Ausbildung, wir investieren auch kräftig in die Region, unterstützen die Handwerksbetriebe vor Ort und schaffen langfristig Arbeitsplätze." Die geplante Größe der Ställe sei notwendig, um dem Bildungsauftrag nachzukommen.

Im Juli hatte der Kammervorstand bereits beschlossen, die bisher an der LVA und an der Überbetrieblichen Aus- und Weiterbildungsstätte Wehnen stattfindenden Lehrgänge am Standort Echem zu konzentrieren.