Freie Künstlerinnen lassen Kinder ihre kreativen Talente entdecken. Die Ergebnisse werden im Oktober in der Volkshochschule ausgestellt

Christina Kaul und Daniela Köster sind erfahrene Künstlerinnen. Während Kaul in einem Lüneburger Stadthaus lebt und arbeitet, hat sich Daniela Köster ins ländliche Rolfsen zurückgezogen.

Gemeinsam führen sie Kinder an Kunst heran. Dafür öffnen sie ihre privaten Ateliers und laden die jungen Künstler ein, ihre Talente zu entdecken. Die Fähigkeit zu malen, entwickeln Kinder früh. Im Alter von zwei Jahren beginnen die Kleinen, meist zur Freude der Eltern mit ihrer Malerkarriere, die allzu oft in der Grundschule abbricht, weil Raum für Fantasie und Kreativität schwindet.

"Mir ist es wichtig, dass die Kinder Gelegenheit finden, ihre Fantasie raus zu lassen", sagt die 40-jährige Christina Kaul. In ihrem Atelier darf nach Herzenslust gemalt, gezeichnet, gedruckt, geklebt, gebaut, geguckt und zugehört werden. Die Kinder entdecken die Welt der Farben und lernen nebenbei viele interessante Künstler kennen.

Während in Kitas und Schule meist auf kleinen Blättern gearbeitet wird, präsentiert Kaul ihren jungen Kunden Malpapier in der Größe von mindestens ein mal ein Meter. "Kleine Blätter bringen Sicherheit. Bei mir lernen die Kinder, dass Malen den Einsatz des gesamten Körpers fordert. Die Bewegung mit dem großen Pinsel in der Hand verläuft von rechts nach links - von der einen Blattseite zur anderen."

Kauls Kurse konzentrieren sich auf eine Thematik. Bei Monet steht die Pastellmalerei im Mittelpunkt. Bei Picasso entstehen aus verbogenen Gabeln, kaputten Spielzeugautos, Trichtern, Schalen und Funden vom Dachboden kleine Skulpturen. Mit klaren Regeln entlässt Daniela Köster ihre Kinder in die künstlerische Freiheit. "Ich biete einen Raum zum Kleckern und ausprobieren", sagt die freie Künstlerin. Dabei widmet sie den Jungs und Mädchen ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit und stellt die Materialien.

Sowohl Daniela Köster als auch Christina Kaul sind erfahrene Kunstpädagoginnen. Vom 18. bis 22. September werden sie gemeinsam in Kaltenmoor das Projekt "Ich in diesem Stadtteil" leiten. Das Projekt ist eine Idee der Lüneburger Kunstschule Ikarus, für die Köster und Kaul als Dozentinnen arbeiten. Es ist kostenfrei und richtet sich an Kinder und Jugendliche aus Lüneburg.

Daniela Köster erklärt: "Mit Digitalkameras ausgerüstet werden die Kinder den Stadtteil entdecken und sich in ihm positionieren. Gleichzeitig sollen sie sich auf die Suchen nach skurrilen Motiven begeben."

Die 39-Jährige hat bereits in den vergangenen Herbstferien einen ähnlichen Kursus in Kaltenmoor begleitet. Kunstangebote wie diese würden in Kaltenmoor gebraucht.

Aus Erfahrung weiß sie, dass es schwierig ist, Kinder aus sozialen Brennpunkten während der Schulzeit zu motivieren. "Anders ist es in der Ferienzeit. Da sind sie entspannt, zeigen sich begeistert und kreativ und sind eine Bereicherung." Auch in diesem Herbst wird der Bürgertreff Kaltenmoor Mittelpunkt des Projekts sein. Eine Ausstellung zu den einzelnen Objekten wird es vom 27. Oktober bis 29. November in der Volkshochschule in der Haagestraße geben.

Informationen und Anmeldungen zu dem Projekt unter der Telefonnummer 04131/156 60 und bei Uwe Nehring unter 04131/85 86 66.

www.christinakaul.de

www.kunstundklangwerkstatt.de

www.kinderkunstkurse.de