Landkreis stellt Flächen für Fotovoltaikanlagen zur Verfügung. Die Erfahrungen sind gut

Lüneburg. Bereits im kommenden Jahr sollen Fotovoltaikanlagen auf den Dächer der Schulzentren in Bleckede und Scharnebeck Strom produzieren. Noch in diesem Jahr will sich der Landreis Lüneburg als Schulträger für einen Betreiber entscheiden. Landkreis-Sprecherin Katrin Peters sagt: "Wir haben uns dem Klimaschutz verpflichtet, aber um die Anlagen selbst zu installieren fehlen uns die Mittel."

Deshalb geht der Landkreis seit 2005 Kooperationen mit privaten Investoren ein. Die Bürgervereine und Gesellschaften installieren die Solaranlagen, der Kreis stellt die Schuldächer zur Verfügung. Auf diese Weise profitieren beide Partner: Die Schulen erhalten eine Informationstafel, die einen Überblick über die erbrachte Leistung bieten soll und eine Ertragsbeteiligung in Höhe von 5,50 Euro pro Kilowatt Peak (kWp). "Das ist ein eher symbolischer Betrag, der in das Schulbudget fließt", sagt Peters. Den Rest der erzeugten Stromleistung, können die Betreiber für sich nutzen. "Die Kooperation hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt", sagt Katrin Peters.

Bis heute stehen elf Fotovoltaikanlagen auf den kreiseigenen Schuldächern. Gemeinsam erzielen sie eine Höchstleistung bis zu 210 kWp. Und die Umwelt wird durch die Anlagen mit deutlich weniger Kohlenstoffdioxid belastet. Die Einsparung beziffert sich nach Berechnungen des Landkreises auf 170 Tonnen pro Jahr.

Eine der ersten Anlagen im Kreis betreibt der Verein Sonnenstrom in Adendorf. Im Jahr 2006 haben die 26 Mitglieder gemeinsam die 100 000 Euro teure Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Haupt- und Realschule installiert. Der Vereinsvorsitzende Jürgen Röttger ist von dem Konzept der Bürgersolaranlagen überzeugt.

Die Mitglieder haben sich mit Einlagen ab 500 Euro an der Anlage beteiligt - und werden entsprechend der eingezahlten summe am Gewinn beteiligt. "Bei einer Laufzeit von 20 Jahren werden wir voraussichtlich einen Gesamtgewinn in Höhe von etwa 13 000 Euro erwirtschaften", sagt Jürgen Röttger.

Der Ertrag einer Fotovoltaikanlage hängt jeweils davon ab, wie viel Sonnenlicht auf die auf den Dächern angebrachten Module falle, sagt Katrin Peters. Am Schulstandort Bardowick hätte der bisherige Interessent mit Einbußen rechnen müssen. Daher werde eine dort geplante Bürgersolaranlage vorerst nicht realisiert. "Die Dächer der Schulzentren in Scharnebeck und Bleckede werden gerade auf ihre Eignung geprüft", sagt Peters.

Und auch wenn es dort bereits Interessenten für die Bürgersolaranlagen gebe, ruft die Landkreis-Sprecherin potenzielle Betreiber dazu auf, sich beim Landkreis nach weiteren Möglichkeiten zu erkundigen: "Grundsätzlich stellen wir alle kreiseigenen Dächer zur Verfügung." Mit Einschränkungen, denn der Behördensitz am Michaeliskloster kommt für eine Fotovoltaikanlage nicht infrage - Denkmalschutz.