Mit dem Projekt Ökoprofit haben Firmen 86 000 Euro gespart. Der Umweltausschuss berät über eine Fortsetzung

Lüneburg. Mit Umweltschutz Geld sparen - das ist das Ziel des Ökologischen Projektes für integrierte Umwelttechnik (Ökoprofit). Im vergangenen Jahr ist Ökoprofit in der Region erstmals an den Start gegangen. "Mit Erfolg", sagt Silke Panebianco, Projektkoordinatorin für Ökoprofit bei der Klimaschutzleitstelle von Stadt und Landkreis Lüneburg. "Insgesamt acht Unternehmen und vier schulische Einrichtungen haben dabei gemeinsam 86 000 Euro gespart."

Die Co2-Reduzierung entspricht der Bilanz von 115 Haushalten

Und nicht nur das. Die Teilnehmer haben auch ihren Kohlendioxid (Co2)-Ausstoß um 898 Tonnen reduziert, 1,5 Millionen Liter Wasser weniger verbraucht und 2,6 Millionen Kilowattstunden (kWh) weniger Strom auf dem Zähler. Damit entspricht die Energie- und CO2-Einsparung dem Verbrauch von etwa 115 Haushalten.

Jetzt geht das Projekt in die zweite Runde. "Beteiligen können sich dabei auch kleine Betriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern", sagt Silke Panebianco. Ein speziell auf Mini-Unternehmen ausgerichtetes Modul, soll den Firmen ermöglichen, sich ohne großen Aufwand am Projekt zu beteiligen. Dass das bestens funktioniert, beweist ein Beispiel aus der Vorrunde. Die Lüneburger Geschäftsstelle des Versicherers VGH sparte mehr als 4000 Euro ein - ohne nennenswerte Investitionen.

Abteilungsleiter Christian Stehr erklärt: "Wir haben Ideen der Mitarbeiter gesammelt und umgesetzt." Rund 40 Vorschläge habe das Team auf Blätter an einen "Ökobaum" geheftet. "Alle wurden von Beginn an eingebunden und ziehen deshalb jetzt auch bei der Abfalltrennung mit", sagt Stehr. Das Unternehmen spare so jährlich 3000 Euro für einen Restmüllbehälter.

Das Einsteigerprogramm hat die VGH erfolgreich absolviert, das Ökoprofit-Siegel in der Tasche. Für Betriebe, die sich darüber hinaus beteiligen möchten, sieht das Projekt ein Netzwerk im Ökoprofit-Klub und als nächsten Baustein eine Zertifizierung vor, wahlweise nach den Richtlinien des Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) oder der internationalen Umweltmanagementnorm "ISO 14001".

Wie die nächsten Schritte in Lüneburg aussehen werden, steht derzeit noch nicht fest. "Eventuell werden wir ab Herbst die Netzwerk-Arbeit sogar selbst organisieren, um den Unternehmen Kosten zu sparen", sagt Panebianco. Zunächst gehe es erst einmal darum, ein Beratungsunternehmen zu finden, dass die Teilnehmer der zweiten Ökoprofit-Runde betreut.

Landkreis zahlt für Projekt 35 000 Euro aus dem Strukturentwicklungsfond

Bei der Bestandsaufnahme im vergangenen Jahr hat die Umweltmanagement-Beratungsgesellschaft Arqum aus Hannover Daten der Betriebe zu den Bereichen Energie, Wasser und Abfall gesammelt. Die Unternehmen haben auf dieser Basis praxisnahe Maßnahmen ergriffen - von der Energiesparlame bis hin zur Photovoltaikanlage.

Der Landkreis schlägt nach Aussage von Silke Panebianco mit dem Projekt sprichwörtlich zwei Fliegen mit einer Klappe: "Wir leisten einen Beitrag zur Wirtschaftsförderung, indem wir Unternehmen helfen, Geld zu sparen und machen uns für den Klimaschutz stark."

Dafür bezuschusst die Behörde das Projekt mit 35 000 Euro aus dem Strukturentwicklungsfond, so die Beschlussvorlage, über die der Umweltausschuss am Montag, 9. August, ab 15 Uhr beraten wird. Die letzte Hürde ist dann der Kreistag am Montag, 16. August.

Unternehmen, die sich für eine Ökoprofit-Zertifizierung interessieren, können sich beim Landkreis oder den Kooperationspartnern, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer oder der Wirtschaftsförderung Lüneburg melden.