Bis ins späte 18. Jahrhundert war er ein Gipsbruch, seit 75 Jahren ist er ein riesiger Garten: der Lüneburger Schildstein.

Lüneburg. Am Wochenende feiert der Kleingartenverein Am Schildstein das Jubiläum seines 75-jährigen Bestehens.

Die ersten Kleingärtner mussten seinerzeit das Wasser für ihre Beete noch schleppen, denn einen Anschluss an die Versorgungsleitungen besaß die Kolonie nicht. Einige bohrten eigene Brunnen, andere trugen Eimer vom zentralen Brunnen zu ihren Pflanzen.

1935 wurden die ersten Schrebergärten am Schildsteinweg angelegt, nachdem die Lüneburger Saline nach 1909 vergeblich versucht hatte, die Solequelle im Untergrund des Geländes für sich nutzbar zu machen.

Zuvor hatte der Schildstein zu den größten Gipsbrüchen der Region gehört. Schon im 12. Jahrhundert brach man dort Material für den Bau des Bardowicker Doms.

Aus rund 250 Parzellen besteht die Kolonie heute, sagt der zweite Vorsitzende Wilhelm Luda. Ein Zehntel, schätzt er, ist frei. Die 75 Jahre Kleingartenverein wollen die Mitglieder feiern, am Sonnabend, 7. August, ab 10 Uhr. Eine Gelegenheit, den Verein und die freien Gärten kennenzulernen - und vielleicht selbst zu pachten.