Lüneburg ist eine wachsende Stadt.

Im Rathaus ist man stolz darauf: In Zeiten, in denen der demographische Wandel andernorts schon ganze Landstriche entvölkert, gedeiht die Tausendjährige unter den Hansestädten noch prächtig.

Da passt es gut, dass man im Jahr 2004 mutig ein Projekt angeschoben hat, das seinerzeit noch ganz neu war: Damals bekam Lüneburg sein erstes Mehrgenerationenhaus. Ein buntes Programm, getragen von vielen Ehrenämtlern, machte das Haus in der Carl-von-Ossietzky-Straße schnell zu einem Ort der Begegnung für die Menschen in der Region. Dieser Ort wurde auch gerade hier gebraucht: Der Stadtteil Bockelsberg ist in den letzten Jahren durch Neubauten stark gewachsen. In der Carl-von-Ossietzky-Straße bot sich nicht nur eine gute Gelegenheit, Neubürger zu erreichen, sondern auch Studierende von der benachbarten Uni in die Aktivitäten einzubinden.

Das alles ist gelungen, wie sowohl die Resonanz auf das Angebot als auch verschiedene Auszeichnungen, die das Projekt schon bekommen hat, zeigen. Es wäre ein großer Verlust für das Miteinander und die soziale Arbeit in der Stadt, wenn diese Einrichtung verloren ginge oder ihr Betrieb stark eingeschränkt werden müsste.

Die prekäre Finanzsituation der öffentlichen Kassen ist bekannt. Wenn aber Stadt, Land und Bund dennoch bereit und in der Lage sein sollten, in Zukunft einen Beitrag zum Fortbestand dieses gelungenen Projekts zu leisten, dann sollten auch wir als Bürger nicht zurückstehen.