Die Kita-Gebühren für Einrichtungen in der Stadt Lüneburg steigen ab Oktober

Lüneburg. Noch herrscht Ruhe in der Kindertagesstätte Stadtmitte, ebenso wie in der Kita Kreideberg. Die Sommerpause nutzen viele Familien für den Urlaub. Wenn sie wiederkommen, dürften einige Eltern voraussichtlich eine unschöne Überraschung im Briefkasten vorfinden: Ab 1. Oktober sollen die Kitagebühren im Stadtgebiet um zwei Prozent steigen.

Bis zu acht Euro mehr sollen die Eltern künftig zahlen, wenn sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses der Stadt in ihrer Sitzung heute auf die geplanten Änderungen verständigen. Davon, dass sich eine Mehrheit für den Vorschlag finden wird, geht Heiko Dörbaum (SPD), Fraktionschef der Sozialdemokraten im Stadtrat aus. "Letztlich vollziehen wir damit nur Beschlüsse, die wir gemeinsam gefasst haben."

Begründet wird die Erhöhung vor allem mit gestiegenen Personalkosten nach der harten Tarifrunde. "Die Tarifsteigerungen spielen hierbei die größte Rolle. Trotzdem wollen wir qualifiziertes Personal und kleine Gruppen." Betroffen sind auch Eltern, deren Kinder die Einrichtungen freier Träger besuchen. Denn die Kirchen und die Arbeiterwohlfahrt haben sich in einem Vertrag mit der Stadt verpflichtet, nach den städtischen Gebührenregelungen zu arbeiten.

Dass die Politiker ihre Pläne mitten in der Urlaubszeit bekannt geben, findet Nadine Leujeune ein bisschen unfair, auch wenn sie die Erhöhung inhaltlich für gerechtfertigt hält. "Jetzt in den Ferien sind viele vereist, da ist bislang nur von wenigen Unmut zu hören", sagt die 28-Jährige, die im Vorstand des Kita-Stadtelternrates aktiv ist. Die, die sich gemeldet haben ärgern sich darüber, dass sie nicht nur in diesem, sondern auch im kommenden Jahr zur Kasse gebeten werden. "Zwar wird es in diesem Jahr nur geringfügig teurer und auch für 2011 sind maßvolle Steigerungen geplant. Aber den Eltern stößt auf, dass ein Jahrgang allein und das gleich zweimal die Kosten tagen muss."

Regina Baumgarten (CDU), Fraktionsvorsitzende ihrer Partei im Stadtparlament und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses bezeichnet die Erhöhung als "moderat und vertretbar". Zumal 30 Prozent der Eltern, deren Kinder in städtischen Einrichtungen betreut werden, überhaupt keinen Beitrag zahlen. "Die werden natürlich auch von der Erhöhung ausgenommen sein", sagt die Politikerin. Ziel ihrer Fraktion sei es, den Elternanteil bei der Finanzierung der Kinderbetreuung von derzeit 17 Prozent langfristig schrittweise auf 30 Prozent zu steigern.

Im Familienservicebüro von Stadt und Landkreis Lüneburg haben sich bislang keine Eltern gemeldet, sagt Rebecca Harneit. In den 70 Kitas im Landkreis gebe es keine kreisweite Gebührenerhöhung. Genaue Informationen über die Höhe der Elternbeiträge erhalten Eltern bei den Gemeinden und Trägern der jeweiligen Einrichtung.