Das gesamte Hafengebiet wird aufgewertet . Auch Grillstation und Toiletten sind geplant

Bleckede. Seit drei Jahren ruht der Betrieb im Fährhaus im Bleckeder Hafen, ist die Gaststätte geschlossen. Doch jetzt erhält das Fährhaus eine neue Zukunft. Ratsherr Christian Breese aus Bleckede hat das Gebäude am Anleger der Elbfähre "Amt Neuhaus" gekauft. Er will es umbauen und als gastronomischen Betrieb verpachten. Die Nebengebäude will er abreißen.

Breese sagt, er habe die Baugenehmigung bereits beim Landkreis Lüneburg beantragt. Noch in diesem Jahr möchte er mit dem Umbau beginnen. Er plant, in drei Metern Höhe ein Café zu bauen, wobei das alte Fährhaus als Plattform dient, auf die das neue gesetzt wird. "Zum Schutz vor Hochwasser, denn das alte Gebäude säuft regelmäßig ab", so der Bleckeder. Künftig gehe von der Elbe keine Gefahr mehr aus. "Das neue Fährhaus steht so hoch, dass ein Puffer von 70 Zentimeter selbst dann bleibt, sollte eines Tages wieder einmal ein Hochwasser eintritt mit einem Rekord-Pegelstand wie 2006", sagt er.

Zudem könnten Gäste aus dem Café auf die Elbe blicken. "Große Fensterelemente sorgen für einen rundum schönen Ausblick." Breese hofft, dass der künftige Pächter die Gastronomie am Fähranleger im März oder April kommenden Jahres eröffnen kann: "Zeitgleich mit dem Einzug der Biber im erweiterten Elbschloss."

Laut Breese beträgt die Investition mehrere 100 000 Euro. "Der Leerstand war mir schon lange ein Dorn im Auge. Der Schandfleck muss verschwinden." Und da bisher niemand anderes bereit war, die Aufgabe anzugehen, mache er es eben selbst. "Für Bleckede und für mich. Das Fährhaus soll ein Wirtschaftsfaktor für uns beide werden, die Stadt vorantreiben und ein Anziehungspunkt für Touristen werden."

Deshalb behalte er sich auch ein Mitspracherecht beim Gastro-Konzept vor. "Wichtig sind verlässliche Öffnungszeiten, damit der Betrieb läuft", sagt er. Gespräche mit möglichen Betreibern habe er noch nicht geführt. Aber ein Rücktrittsrecht vom Kauf der leer stehenden Immobilie hat er sich vertraglich zusichern lassen für den Fall, dass der Landkreis seinen Bauantrag ablehne. Breese: "Mit einer Ruine im Hafen kann ich nichts anfangen."

Aber nicht nur am Fährhaus steht eine Veränderung an. Ein paar Meter weiter in Richtung Hafenzufahrt laufen zwei weitere Projekte an. Heute wird damit begonnen, den Weg über den Deich vom Hafen zur Stadt umzugestalten. "Die Treppe wird neu gemacht, am Spielplatz vorbei führt dann der Fußweg direkt in die Innenstadt. Später werden dann Schilder, Stehlen und Tafeln mit der Karte von Bleckede aufgestellt, die die Besucher leiten", sagt Bürgermeister Jens Böther (CDU).

Direkt neben dem neuen Übergang beim großen Fahnenmast im Hafen tut sich noch einiges mehr. "Der ehemalige Eisenbahnschuppen wird umgebaut", so der Bürgermeister. In dem Gebäude sollen eine Grill-Station und ein öffentliches WC Platz finden.

Betreiber des Grills wird der Sohn des Bleckeders Volker Krause sein. Die Familie hat bereits eine Grill-Station an der Elbe, in einem Blockhaus an der Elbuferstraße in Klein Kühren zwischen Neu Darchau und Hitzacker. "Nun setzen wir in Bleckede fort, was wir dort vor fünf Jahren begonnen haben", sagt Volker Krause.

Das Vorhaben sei schon länger geplant gewesen, doch Finanzierungsprobleme hätten den Beginn immer wieder verzögert. Jetzt sei alles in trockenen Tüchern. "Nach Möglichkeit soll der Umbau noch Ende Oktober dieses Jahres starten." Noch müssten jedoch wegen des Zeitverzuges die Bauanträge neu formuliert werden. "Ich hoffe aber, mein Sohn kann im kommenden Frühjahr mit dem Betrieb beginnen."

Die ganzjährig geöffnete Grill-Station soll einen Imbiss-Charakter erhalten, mit Würstchen vom Holzkohlegrill, Getränke- und Eisverkauf. Krause: "Für Gäste errichten wir noch rund 30 wettergeschützte Terrassenplätze zum Verweilen." Eine Konkurrenz zum neuen gastronomischen Betrieb im Fährhaus sieht er nicht. Er geht davon aus: "Die Angebote werden verschiedene Zielgruppen haben."

Der Imbissbetreiber verwaltet auch die Fahrradboxen, die die Stadt gleich neben der Grill-Station für Touristen aufbaut. "Langfristig ist auch ein Kanu-Verleih denkbar. Ein anderer Investor denkt bereits über den Bau eines Steges nahe dem alten Pegelhäuschen nach", sagt Krause.

Bleckedes Bürgermeister Böther ist froh über die Entwicklung im Hafen, die im Fall des Fährhauses überraschend kommt. "Es kommt Schwung hinein. Wir kommen langsam dahin, den Hafen aufzuwerten." Dazu zähle auch, dass der Verwaltungsausschuss empfohlen habe, den Bau von rund 20 Stellplätzen für Wohnmobile hinter dem Deich am Parkplatz der Zufahrtsstraße zum Schützenplatz möglich zu machen.