Städtisches Angebot zu teuer. Auch die Fläche reicht dem Verein nicht aus

Lüneburg. Auch nach dem Angebot der Stadt für ein mögliches Grundstück nahe dem Sportpark Kreideberg wollen die Bewohner der Bauwagen an Meisterweg und Uelzener Straße weiter nach einem privaten Pächter suchen. Der Grund sind in erster Linie die Kosten, die durch die Erschließung des Ackers am Kreideberg entstehen.

Wie berichtet, müssen die 30 Bewohner der Bauwagen an Meisterweg und Uelzener Straße räumen. Stand für die Uelzener Straße zunächst Ende Juni als Termin fest, konnten die Betroffenen mit dem Vermieter zwischenzeitlich Ende September als Umzugstermin aushandeln. "Die Mietverträge werden entsprechend verlängert", sagt Cécile Lecomte vom Verein Leben(s)Wagen gegenüber der Rundschau. In dem Verein haben sich die zum Umzug Gezwungenen zusammengeschlossen. Der Platz am Meisterweg muss laut Lecomte bis spätestens Ende des Jahres geräumt werden.

Gestern hat die Stadtverwaltung im Bauausschuss sowie im Ortsrat Ochtmissen Politikern und Anwohnern ihre Pläne vorgestellt, für die Bauwagen-Leute einen Platz nördlich des Ebelingwegs zur Verfügung zu stellen. Zwei Grundstücke kommen dafür in Frage: eins nahe einem kleinen Biotop, eins nahe dem Sportplatz.

Ersteres wäre "am schönsten", sagen die Mitglieder des Vereins. Sie möchten allerdings nicht nur 7000 Quadratmeter pachten, wie von der Stadt vorgesehen, sondern einen Hektar. "Ansonsten ist nicht zu gewährleisten, dass wir Wege, wo Rettungsfahrzeuge fahren können, und Gemeinschaftsinfrastruktur einrichten", schreibt Cécile Lecomte auf der Internetseite des Vereins als Zusammenfassung der letzten Vereinsversammlung.

Rund 50 000 Euro Erschließungskosten kämen auf die zukünftigen Pächter zu - plus zehn Cent Pacht pro Quadratmeter. "Das finden wir teuer", schreibt Cécile Lecomte weiter. "Wir werden noch verhandeln und billigeren Alternativen suchen."

Die Bauwagenbewohner äußern allerdings auch Verständnis für die Rechnung: "Es ist klar, dass solche Kosten beim Entstehen eines neuen Platzes an einem Ort, wo keine Grundinfrastruktur vorhanden ist, gewaltig sind."

Sie wollen erreichen, dass die Stadt die Erschließungskosten übernimmt und selbst dafür einen höheren Pachtzins bezahlen und hoffen auf einen Umzug nach der Ernte - auf dem Acker wächst nach Informationen des Vereins Mais - Mitte September. Aber: "Trotz der noch streitigen Punkte" rechnet der Verein damit, dass es mit der Stadt "zu einer Einigung kommen kann".

Ihr Anliegen wollen die Bauwagen-Bewohner beim Fest an der Frommestraße am Sonnabend, 24. Juli, vorstellen, und wollen für die Finanzierung des Platzes Spenden einwerben.

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