Was lange währt: Es war Dezember 2008, da stattete der damalige Bundespräsident Horst Köhler der Stadt Lüneburg einen Besuch ab und besichtigte auch das historische Rathaus.

Viel versprechende Gespräche habe es damals gegeben, berichtete der Oberbürgermeister anschließend im Rat. Doch im April hieß es auf einmal: Weder aus dem Städtebau-Förderprogramm noch aus dem Konjunkturpaket II gibt es Geld für das sanierungsbedürftige Schmuckstück, mit seinen 111 Metern Länge eines der größten erhaltenen Regierungs-Gebäudeensembles in Deutschland.

Das haben vermutlich auch Bund und Land eingesehen, denn ein paar Monate später, im Herbst 2009, sagte Hannover schließlich doch noch eine Million Euro Förderung zu. Dieselbe Summe hat der Bund versprochen, dieselbe Summe bringt die Stadt auf.

Doch das Finanzkonzept reicht nur bis 2012 und umfasst nur drei Millionen Euro. Und die bitter nötige Restaurierung dauert bis mindestens 2020 und kostet rund 13 Millionen Euro. Woher die übrigen zehn Millionen kommen werden, weiß heute noch niemand. Und wenn Berlin es ernst meint damit, Lüneburgs Rathaus sei eines der bedeutendsten historischen Rathäuser der Bundesrepublik, dann darf Berlin Lüneburg auch nach der einmal zugesagten Förderung nicht alleine lassen mit den übrigen Millionen. Dann müssen Bund und Land der Kommune auch ab 2013 unter die Arme greifen.