Rat der Stadt hebt auf Vorschlag der Verwaltung Gebühren an und macht trotzdem keinen Gewinn

Lüneburg. Wer Räume im Lüneburger Rathaus, den Innenhof der Musikschule oder den Klosterhof mieten will, muss ab Donnerstag durchschnittlich 100 Euro mehr dafür bezahlen als bisher. Das hat der Rat auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen. Deutliche Unterschiede macht die Stadt zwischen kommerziellen und gemeinnützigen Veranstaltungen.

Mit Abstand am teuersten - und im Vergleich zu kommerziellen Saalmieten noch immer günstig - ist es, den Fürstensaal oder den Klosterhof zu mieten, und zwar für kommerzielle Veranstaltungen. Der große Raum des Rathauses und der idyllische Hof hinter der Ratsbücherei kosten ab 1. Juli jeweils 1000 Euro (vorher 766,90 Euro).

Für Kultur oder gemeinnützige Vereine ist es günstiger: Sie zahlen 600 Euro (vorher 409 Euro), wenn Eintritt verlangt wird, und sogar etwas weniger als bislang, wenn kein Eintritt verlangt wird: 300 Euro (vorher 306,70 Euro). Behörden und Institutionen zahlen 450 Euro (vorher 204,50 Euro).

Günstiger sind Huldigungssaal, Traubensaal und Musikschul-Innenhof: Kommerzielle zahlen 750 Euro (vorher 511,20 Euro), für Kulturelles und Gemeinnützige fallen bei Eintrittsgeld 400 Euro an (vorher 255,60 Euro) und ohne Eintrittsgeld nur 150 Euro (vorher 153,30 Euro). Von Behörden verlangt die Stadt künftig 200 Euro (vorher 102,20 Euro).

Wer sich im Huldigungssaal trauen lassen will, muss zusätzlich zu den üblichen Gebühren 220 Euro für den Raum bezahlen. Die Summe ist laut Stadtsprecherin Suzanne Moenck gleich geblieben.

Kleiner und damit günstiger sind die Sodmeisterkörkammer, das Stammgemach und die Große Kommissionsstube des Rathauses. Sie kosten für Kommerzielle fortan 300 Euro (vorher 178,90 Euro), für Kulturelles und Gemeinnütziges mit Eintrittsgeld 200 Euro (vorher 102,20 Euro) und ohne Eintrittsgeld 100 Euro (vorher 76,60 Euro). Für Behörden gelten künftig 150 Euro (vorher 51,10 Euro).

Auch für die Nebenkosten berechnet die Stadt künftig höhere Summen: War die Lautsprecheranlage bislang für 10,20 Euro pro Tag zu haben, kostet sie jetzt 70 Euro. Wer auf dem Flügel spielen will, zahlt zusätzlich zum Stimmen 70 Euro (vorher 51,10 Euro), Stellwände kosten fünf Euro (zuvor 2,50 Euro).

Zuletzt angehoben hatte die Stadt die Gebühren für die Raumnutzung vor 13 Jahren und im Anschluss lediglich die Preise von D-Mark auf Euro umgerechnet. Geld verdienen kann die Verwaltung mit dem Vermieten der aufwendig instand zu haltenden Räumlichkeiten derweil nicht, denn die Gebühren sind lediglich kostendeckend, sagt Moenck auf Nachfrage: "Gebühren sind zweckgebunden und dürfen lediglich die Kosten decken." Weder den Haushalt noch das Rathaus selbst könne die Stadt von den Einnahmen sanieren.