Apothekenkonzern investiert sieben Millionen Euro und will 30 neue Arbeitsplätze schaffen

Eichholz. Im Februar hatte der Samtgemeinderat Elbmarsch grünes Licht für die Erschließung des Gewerbegebietes im Marschachter Ortsteil Eichholz erteilt. Unlängst stellte Rolf Roth (SPD), Bürgermeister der Samtgemeinde, den ersten Investor der Öffentlichkeit vor. Es ist die Apoteket International, eine Tochter des schwedischen Apothekenkonzerns Apoteket. Dieser plant in den kommenden fünf Jahren Investitionen bis zu sieben Million Euro in den niedersächsischen Standort. Seit geraumer Zeit war von einem schwedischen Unternehmen die Rede, dass sich in dem Gewerbegebiet niederlassen wolle.

Mit Marschacht hat sich Apoteket für einen Standort in der Nähe von Hamburg entschieden. "Von hier aus können wir einen großen Teil Deutschlands kostengünstig und problemlos mit unseren Produkten beliefern", sagt David Kruse, Geschäftsführer von Apoteket International. Mehr als 30 Apotheker, pharmazeutisch-technische sowie kaufmännische Assistenten, Techniker und Verwaltungsangestellte sollen eingestellt werden.

Der Markt für individuell verpackte Arzneimittel stehe in Deutschland am Anfang seiner Entwicklung, so Apoteket. Nach schwedischem Vorbild werden ab 2011 speziell ältere Menschen von der nahen Apotheke mit individuell zusammengestellten Medikamentenpäckchen versorgt werden. Der Konzern bietet sein Produkt in Schweden unter dem Namen ApoDos an.

Das Konzept ist in den vergangenen 25 Jahren entwickelt worden. Aktuell werden laut Apoteket in Schweden etwa 200 000 Patienten - und damit etwa zwei Prozent der Bevölkerung - mit ApoDos-Medikamenten versorgt. Für die kommenden Jahre rechnet das Unternehmen mit einem raschen Wachstum. "Unsere Hauptzielgruppe umfasst derzeit gut eine Million Menschen", sagt Kruse.

Durch den demografischen Wandel werde die Zahl weiter steigen. "Wir gehen davon aus, dass bis 2015 bereits eine halbe Million Versicherter durch die patientenindividuelle Verpackung von Medikamenten einfacher und sicherer mit den benötigten Arzneimitteln versorgt werden wird", so Kruse. "In Schweden beschäftige Apoteket rund 5000 Mitarbeiter", sagt Bürgermeister Roth. Er zeigt sich begeistert von der patientenindividuellen Medikamentenversorgung. Allein eine die Verpackungen dokumentierende Maschine kostet 150 000 Euro. "Alte Menschen können mit dieser Art der individuellen Vorsorgung 20 Monate länger zu Hause bleiben", sagt Roth.

Mit dem ersten Bauherren wird auch skandinavisches Design Einzug halten in der Samtgemeinde. Insgesamt 100 000 Quadratmeter groß ist das Gewerbegebiet an der B 404, davon stehen 72 000 zum Verkauf. "Auf 50 000 Quadratmetern können sich bis zu zehn Betriebe ansiedeln", sagt Rolf Roth.