CDU-Kommunalpolitiker schlägt Veranstaltung vor, auf der Migranten über ihre Erfolge berichten

Oldershausen. Rechtsanwalt und CDU-Kommunalpolitiker Jörn Lütjohann aus Oldershausen hat sich Gedanken über die bessere Integration der Migranten gemacht. Aus Sicht Lütjohanns sollte es neben dem ersten und bisher einzigen meist festlichen Einbürgerungsempfang mindestens eine zweite öffentliche Feier geben. Seine Idee hat der promovierte Anwalt formuliert und als Vorschlag zur Integration dem niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister zukommen lassen. "Die Neubürger sollen Gelegenheit haben, ihre Erfahrungen und Erfolge in den vergangenen fünf Jahren vorzustellen", so Lüthohann.

Die Integration der Migranten solle auf diese Weise gefördert und erleichtert werden. Lütjohanns Vorschlag folgend würden die eingebürgerten Staatsbürger nach fünf Jahren auf freiwilliger Basis die Möglichkeit erhalten, ihre individuelle Situation der Öffentlichkeit vorzustellen. Gelungene Integrationserfolge, wie beispielsweise die Gründung eine Arztpraxis, eines Handwerksbetriebes, die ehrenamtliche Mitarbeit in einem Verein, in der Kinderbetreuung, der Erwerb einen Schul- oder Ausbildungsabschlusses und vieles mehr könnten öffentlich gewürdigt werden.

"Das stärkt das Selbstvertrauen unserer neuen Mitbürger, ihre Integrationsbereitschaft wird weiter angespornt, und außerdem sind sie ein Vorbild für andere Migranten wie auch die Gesellschaft, die mit den Positiv-Beispielen konfrontiert und positiv beeinflusst wird", so der Vorsitzende der CDU im Ortsverband Elbmarsch.

Auch über Organisation und Kosten hat Jörn Lütjohann nachgedacht. Die zweite Einbürgerungsveranstaltung könnte von Gemeinden, Städten und Landkreisen organisierte werden. Zur Nutzung stünden öffentliche Räume bereit, sagt der Fachanwalt für Sozialrecht, "bestimmt werden sich für eine sachliche und würdige Feier auch Sponsoren finden lassen."

Lütjohann ist mit seiner Idee auf Zustimmung gestoßen. Einen Befürworter findet er in Necdet Savural, deutscher Staatsbürger seit 1991. Der in der Türkei geborene Unternehmer ist im Schützenverein Brackel, im Landkreis Harburg aktiv. Im Jahr 2010 wurde er dort sogar Schützenkönig. Anlässlich der Kommunalwahl 2011 posierte er mit dem Ministerpräsidenten auf einem Wahlkampfplakat. Savural wurde in den Rat der Samtgemeinde Hanstedt und den Harburger Kreistag gewählt.

Lütjohann hat mit seinem Vorschlag Neuland betreten. Dass nur wenige Wochen später eine Antwort des Ministerpräsidenten im Briefkasten lag, überrascht den Kommunalpolitiker. Dabei antwortet David McAllister kurz aber präzise: "Daher begrüße ich es ausdrücklich, wenn zusätzlich vor Ort nach einer gewissen Zeit im feierlichen Rahmen Integrationserfolge gewürdigt werden. Eine solche Veranstaltung trägt zur Etablierung einer Willkommens- und Anerkennungskultur bei. Ihren Vorschlag werde ich den kommunalen Spitzenverbänden in Niedersachsen übermitteln."