Die Demokratie wird mit Füßen getreten

18. April: "Schulausschuss der Stadt sagt Nein"

Schade! Der Landrat und damit die gesamte SPD haben es nicht geschafft, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam zu einer verträglichen Lösung in Bezug auf die geplante Fusion der beiden Förderschulen zu gelangen. Offene Kommunikation scheint nicht deren Stärke zu sein.

So bleibt ein fahler Nachgeschmack, und die Genossinnen und Genossen verbreiten lieber Halbwahrheiten, philosophieren realitätsentrückt über die tolle Lage am Sande und drücken sich um ein ehrliches Wort zu den Kosten. Hier wurde eine große Chance verpasst und das Vertrauen in die sozialen und demokratischen Absichten der herrschenden Klasse verspielt.

Warum etwa kann die Schulleiterin der Grundschule Rotes Feld als SPD-Politikerin sich trauen, als Mitglied im "Netzwerk Lüneburger Grundschulrektorinnen und Rektoren" Maximalforderungen in Bezug auf Inklusion zu stellen, aber der Auflösung der Schaperdrift unter dem Begriff "Inklusion" zustimmen?

Wie kann es angehen, dass die Politiker aller Lüneburger Fraktionen sich nicht an der Schaperdrift zu einer durchaus sinnvollen und demokratisch legitimierten Informationsveranstaltung treffen dürfen und hiervon wieder ausgeladen werden? Bestimmt hier die Politik etwa, was Schule und Schulbehörde zu entscheiden haben?

Als betroffener Vater könnte ich aus der Haut fahren, wenn ich mitbekomme, wie die Demokratie hier mit Füßen getreten wird. Großen Respekt verdient aus meiner Sicht die Politikerin der Grünen, die sich auf der Schulausschusssitzung der Stadt gegen jegliche parteipolitische Ideologie gegen eine vorschnelle Entscheidung in der Causa Schaperdrift ausgesprochen hat. Hier könnte man ansetzen. Die nächsten Wahlen kommen bestimmt.

Thomas Zöllner per E-Mail

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