250 Soldaten aus Lüneburg waren 2011/12 im Auslandseinsatz. Alle sind gesund wieder da

Lüneburg. Auf Einladung der Hansestadt Lüneburg kehrt die Bundeswehr zurück auf den Marktplatz der Stadt. Anlass bietet der Rückkehrerappell am Freitag, 27. April, den die Bundeswehr in feierlicher Form begehen will. " Am darauf folgenden Tag öffnet die Theodor-Körner-Kaserne ihre Pforten und lädt zum Tag der offenen Tür ein, um die Verbundenheit mit unseren Bürgern durch ein unterhaltsames Programm zu stärken", sagt Oberstleutnant Christian Freuding, Kommandeur des Aufklärungslehrbataillon 3 "Lüneburg" und Standortältester in der Hansestadt.

Die bislang letzte militärische Zeremonie auf dem Platz vor dem Rathaus war ein Großer Zapfenstreich 2009. Zum bevorstehenden Appell werden rund 600 Soldaten aus dem Lüneburger Aufklärungsbataillon erwartet, das seit über 50 Jahren in der Hansestadt seinen Standort hat. Dabei sind unter anderem Frauen und Männer des Sanitätszentrums und der in Munster und Gotha beheimaten Aufklärungsbataillone. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Marinemusikkorps. Sprechen werden Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Kommandeur Freuding. Der Oberstleutnant schließt die Anwesenheit von Kritikern nicht aus. "Für Kritiker der Bundeswehr stehen wir immer für Gespräche zur Verfügung. Doch bin ich sicher, dass der Großteil der Bürger sich für den Appell interessiert und darüber hinaus wissen möchten, wie es uns während der Auslandseinsätze ergangen ist."

In wenigen Tagen werden die letzen Soldaten aus Aufklärungsbataillon, Sanitätszentrum und Logistikbataillon nach Lüneburg zurückkehren. Insgesamt waren im Einsatzjahr 2011/12 250 Soldaten aus Lüneburg im Auslandseinsatz in Afghanistan, dem Kosovo und Bosnien und Herzegowina. Ein Soldat unterstützte zur Bekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika die Marinemission "Atalanta".

Im Zuge der Umstrukturierung der Bundeswehr werden in der Theodor-Körner-Kaserne in den nächsten Jahren eine Vielzahl Stellen wegfallen. "Am Standort Lüneburg werden etwa 800 bis 1000 Dienstposten bestehen bleiben. Das sind vollständige Arbeitsplätze, die der Region bleiben", so Freuding. Auf ein Minimum reduziert wird das Kreiswehrersatzamt, das Logistikbataillon nach 2014 aufgelöst, das Kraftfahrerausbildungszentrum bleibt Lüneburg erhalten ebenso wie das Aufklärungslehrbataillon.

"Insgesamt 50 Millionen Euro werden langfristig in den leistungsstarken Standort Lüneburg investiert", so Oberleutnant Freuding. Investiert werde in die Masseninfrastruktur. Dringend müssten Gebäude saniert werden. "Wir brauchen mehr Platz mit einem hohen Unterbringungsstandart für unsere Soldatinnen und Soldaten."

Die Bundeswehr will mit dem Einsatz eigener Mittel den bestmöglichen Standart erreichen. "Das werden keine Hotelzimmer sein. Aber auf jeden Fall wird es zukünftig keine Sechs-Mann-Stuben geben", sagt der 1971 geborene Christian Freuding.

Keine dramatischen Zeichen erkennt er im Bereich der Nachwuchsgewinnung. Im Gegenteil, die Trends seien verhalten positiv. 71 Rekruten wurden zum Anfang April in der Kaserne eingestellt. Acht haben bereits in der ersten Woche gekündigt.