Bootstaufe und Anrudern zum Saisonstart der Wassersportler auf der Ilmenau

Lüneburg. Knapp 21 000 Euro und viel Schweiß hat der neue Bootssteg des Lüneburger Ruder-Clubs gekostet. Von der fast ausschließlich in Eigenleistung entstandenen schwimmenden Plattform können jetzt auf 18 Metern die Boote der Ruderer an- und ablegen.

"Eigentlich wollten wir eine Firma mit dem Bau beauftragen", sagt der erste Vorsitzende des Vereins, Friedrich Schmidt. Die Firma habe 20 000 Euro für einen Zwölf-Meter-Steg haben wollen. Ruder-Club-Mitglied und Werft-Besitzer Ronald Schröder habe dem Verein jedoch ein besseres Angebot gemacht: Bei ihm könnten die Ruderer in Eigenleistung für denselben Preis einen sechs Meter längeren Steg bauen. "Das haben wir dann getan", sagt Friedrich Schmidt.

Die 70 Mitglieder haben sich für eine schwimmende Variante entschieden. Mehr als eineinhalb Tonnen wiegen die drei Aluminiumsegmente. Dass sie nicht untergehen, liegt an Hohlkammern im Inneren der Konstruktion. So kann sich der Steg dem Wasserstand der Ilmenau anpassen und die Ruderer können immer aufs Wasser. "Für Ruderer ist ein niedriger Einstieg wichtig", erläutert Friedrich Schmidt.

Jeweils 4000 Euro Zuschuss für den neuen Steg kamen aus den Sportfördertöpfen von Stadt und Landkreis sowie vom Landessportbund und 1000 Euro von der Sparkasse. Den Rest hat der Verein selbst aufgebracht. "Der Bau dieses Steges ist eines der besten Beispiele dafür, wie man sich vernetzt", sagt die stellvertretende Landrätin Elke Stange (SPD). Der erste Vorsitzende, Friedrich Schmidt, war überrascht von der Kooperationsbereitschaft der Betriebe. "Die Aluminiumteile haben wir von einem Metallverarbeiter zum Selbstkostenpreis erhalten. Damit hätten wir nicht gerechnet", sagt er.

Nach vier Monaten Bauzeit konnten die Ruderer ihren neuen Steg am vergangenen Sonnabend beim traditionellen Anrudern testen. Dazu gehört auch die Bootstaufe. "Wenn die Boote von der Werft kommen, tauft sie der Verein", sagt Bootshauwart Lutz Wünsche. "Baghira", "Shirkhan" und "Luna" gehören nun zu den 35 Booten im Bootshaus am Lösegraben. Die Mädchen und Jungen aus der Kinder- und Jungendgruppe ließen sich eine Probefahrt nicht nehmen.

Der Lüneburger Ruder-Club wurde 1875 gegründet und ist der älteste Ruderverein in Lüneburg. Der jüngste aktive Ruderer ist neun Jahre alt, der älteste über 80. Die meisten aktiven Mitglieder hat der Verein in der Kinder- und Jugendsparte. Vom Bootshaus am Lösegraben können sie am Treidelpfad bis nach Bardowick rudern.