In einem Brief an den Bundesverkehrsminister äußern Liberale Enttäuschung

Scharnebeck. Nach dem jüngsten Ärger am Schiffshebewerk Scharnebeck setzt sich die FDP Adendorf/Scharnebeck erneut für eine Erweiterung der Anlage ein. Vor Kurzem mussten wegen eines technischen Defekts am Hebewerk erneut rund 40 Binnenschiffer im Elbe-Seiten-Kanal warten. Jetzt wendet sich Karin-Ose Röckseisen als FDP-Ortsverbandsvorsitzende gleich an drei Instanzen: Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sowie an die Fraktionen der FDP im Bundestag und im Niedersächsischen Landtag, um auf die Erweiterung zu drängen.

Dem Bundesminister schreibt sie: "Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass Sie die Erweiterung des Schiffshebewerkes Scharnebeck auf den St.-Nimmerleinstag verschoben haben." Seit Jahren sei Scharnebeck das Nadelöhr im Elbe-Seiten-Kanal. "Bei jeder Panne und Einschränkung der Funktion der zwei Tröge trösten wir uns mit der Erwartung, dass Sie bald Abhilfe schaffen werden."

Die Elbe würde ausgebaggert, damit mehr Güter in den Hamburger Hafen gelangen. Für diese Güter müssten dringend weiterführende Transportwege geschaffen werden. Der umweltfreundlichste und logischste Weg wäre über den Elbe-Seiten-Kanal. Für das Dorf Scharnebeck ist das Schiffshebewerk ein bedeutender touristischer und wirtschaftlicher Faktor, auch für die Verbesserung der Dorfstruktur.

Wichtigstes Ziel ist der Neubau eines touristischen Zentrums als Ersatz für den in die Jahre gekommenen Kiosks auf dem gemeindeeigenen Parkplatzgelände nahe dem Hebewerk. Hier sollen ein Bistro, behindertengerechte Toiletten, die Tourist-Info der Samtgemeinde, die Geschäftsräume der Flusslandschaft Elbe, ein Souvenirshop und ein Radverleih untergebracht werden.

So fragt die Ratsfrau: "Sollen die Touristen in Zukunft nur noch bewundern, welche Massen von Schiffen sich vor dem Hebewerk stauen? Sollen unsere Gastronomie und Geschäfte ihre Einnahmequellen verlieren?"