Bispingen. Die einzige weiße Heidschnucke der Lüneburger Heide darf zu Ostern erstmals ins Freie. "Nur zur Taufe war sie kurz draußen, aber sonst immer im Stall", sagt der Geschäftsführer des Tourismusverbandes, Ulrich von dem Bruch. Das Lamm war im Februar im Schafstall Heidetal im Heidekreis zur Welt gekommen. Es sei das erste Schaf seiner Rasse mit weißem Fell, das jedenfalls nach Wissen der Vermarkter in der Lüneburger Heide geboren wurde.

Bei den in der Region üblichen Tieren handelt es um die sogenannten Grauen Gehörnten Heidschnucken. Ihr Haar ist gräulich und extrem lang, Beine, Schwanz und Kopf sind schwarz. Die Lämmer werden normalerweise gänzlich schwarz geboren, ihr Haar färbt sich dann im zweiten Lebensjahr zur Elternfarbe.

Laut Verband Lüneburger Heidschnuckenzüchter war die Graue Gehörnte Heidschnucke noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts die bedeutendste Nutztierart in der Region. 380 000 Tiere gab es damals. Die Heidschnucke war wichtiger Lieferant von Fleisch, Wolle und Dünger. Heute wird die Wolle nicht mehr verarbeitet, sie ist zu grob. Der Fleischanteil der Tiere ist zu gering. Somit wird die Graue Gehörnte Heidschnucke, von der es noch einige Tausend Tiere gibt, vor allem zur Landschaftspflege eingesetzt.