Lüneburg. Welches war der verrückteste Moment in der Literaturgeschichte seit 1945? Warum verliebte sich ein junger deutscher Autor in Susan Sontag? Wie veränderten die Schüsse der 60er-Jahre die Sprache? Seit fast fünf Jahrzehnten ist F. C. Delius Akteur und Beobachter des deutschen Geisteslebens. Als einer der bedeutendsten deutschen Autoren der Gegenwart wurde er im Herbst mit dem renommierten Büchner-Preis ausgezeichnet. Morgen liest Delius um 20 Uhr im Heinrich-Heine-Haus am Ochsenmarkt aus seinem Buch "Als die Bücher noch geholfen haben. Biografische Skizzen".

Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom, erlebte Sternstunden und Tiefpunkte der Linken sowie ihre Zerrissenheit angesichts des beginnenden RAF-Terrors. In seinem Erinnerungsband liefert Delius bestechende Deutungen der tiefen politischen Spaltungen von den 60ern bis zur Wendezeit und zeichnet Porträts von Weggefährten wie Wolf Biermann, Heiner Müller oder Herta Müller.

Wend Kässens moderiert die Lesung, die acht, ermäßigt sechs Euro Eintritt kostet und von der Literarischen Gesellschaft und dem Literaturbüro Lüneburg organisiert wird. Karten unter Telefon 04131/30 96 87.