Neue Zuständigkeiten in der Jugendhilfe. Angela Lütjohann soll Chefin im Jugendamt werden

Lüneburg. Das Jugendzentrum Stadtmitte in der Katzenstraße bleibt erhalten. Das entschieden am Montag die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses der Stadt einstimmig. Seit Jahren wird über das richtige Konzept in der Jugendarbeit diskutiert. Einig sind sich die Politiker darin, dass es dezentrale Bildungs- und Freizeitangebote für Jugendliche in der Stadt geben solle. Um herauszufinden, wie dieses Ziel erreicht werden kann, wurden bestehende Strukturen und Angebote geprüft.

Die Untersuchung ergab, dass vor allem in den Nachmittagsstunden täglich zwischen 20 und 40 Jugendliche, die zum Teil in angrenzenden Ortsteilen und Gemeinden wohnen, das Jugendzentrum Stadtmitte als Anlaufpunkt nutzen. Aber auch Lüneburger Schüler nutzen die zentral gelegene Einrichtung, um Hausaufgaben zu machen, sich zu treffen oder ihre Pausen zu verbringen. Die meisten der Besucher sind zwischen 13 und 19 Jahren alt, viele kommen mehrmals in der Woche.

Die Untersuchung hätte nahe gelegt, den Standort in der Innenstadt zu erhalten, fasste Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) das Ergebnis der Studie zusammen.

Auf einer Fläche von 250 Quadratmetern sollen verschiedene Bereiche mit Cafeteria, Computerraum, Büros und einem Saal, in dem Billardtisch, eine große Leinwand und ein Kickertisch zur Verfügung stehen, untergebracht werden. Letztlich habe man sich nach der Prüfung von anderen Vorschlägen für einen Verbleib des bestehenden Jugendzentrums an Ort und Stelle entschieden. "An Alternativstandorten wie der Hauptschule Stadtmitte oder an der Johannes-Rabeler-Schule passten die Rahmendaten nicht", sagte Mädge.

Da sich das Haus, in dem das Jugendzentrum residiert in städtischer Hand befindet, gibt es in der Verwaltung weitergehende Planungen. Es werde überlegt, das zweite und dritte Obergeschoss des Hauses auszubauen. "Das Umweltamt, dessen Mietvertrag in fünf Jahren ausläuft, könnte dort einziehen. Mit den gesparten Mieteinnahmen ließe sich der Ausbau bezahlen", sagte Mädge.

Einen Ausblick darauf, wie es organisatorisch und strukturell im Bereich Familie und Bildung weitergehen soll, gab der Erste Stadtrat Peter Koch den Ausschussmitgliedern. Wie berichtet, soll es künftig zwei statt bisher drei Regionalbereiche geben. Notwendig geworden war die Strukturveränderung zum einen, weil in diesem Jahr gleich mehrere Fachkräfte aus dem Bereich in den Ruhestand gehen. Darunter unter anderem die langjährige Leiterin des Jugendamtes, Marlis Otte, der Bereichsleiter Kinder und Familie, Horst-Günter Kirch und der Leiter des Seniorenservicebüros Helmut Kowalik.

Außerdem gebe es inhaltliche Verschiebungen und neue Aufgaben, die im Fachbereich Jugendhilfe bearbeitet werden müssen, sagte Peter Koch. Eine Neuordnung der Zuständigkeiten und Aufgaben sei also sinnvoll.

Künftig soll es noch stärker als bisher möglich sein, die Arbeit an den sozialräumlichen Strukturen auszurichten. Zudem soll die dezentrale Jugendarbeit gestärkt werden. Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses sprachen sich in einer Abstimmung für Angela Lütjohann als Nachfolgerin von Marlis Otte als Jugendamtschefin aus.