So richtig frühlingshaft warm ist es draußen natürlich noch nicht, wer aber in der Natur spazieren geht, hört die Vögel zwitschern. Und zwar schon ziemlich laut. Warum ist das Vogelkonzert gerade im Frühjahr so kräftig, im Winter oder im späteren Sommer aber eher kläglich oder gar nicht vorhanden?

Mit der Herbstmauser hört der Vogelgesang auf, die Keimdrüsen bilden sich zurück. Im Frühjahr wachsen diese Drüsen wieder, sodass die Sangeslust zunimmt. Die unterschiedlichen Lieder der Vögel haben alle diesen Inhalt: "Vogelmann mit eigenem Revier sucht Frau!" Es werden also die Reviere abgegrenzt und Weibchen angelockt. Der Gesang wird unermüdlich fortgesetzt, damit er ankommt. Deshalb wiederholen die Vögel ihre Strophen immer wieder während des Tages.

Sowohl im Laufe des Tages als auch des Jahres ist das Tageslicht ausschlaggebend für den Vogelgesang. In den 20 bis 40 Minuten während der Morgendämmerung singen mehr Vögel als zu irgendeiner anderen Tageszeit. Der Fink beginnt zuerst, dann folgen Grasmücken, Wachteln und Rotkehlchen. Der Ruf des Kuckucks verkündet übrigens den Frühling.

Wenn der Sommer naht und die gepaarten Vögel ihre Aufmerksamkeit dem Nestbau, dem Eierlegen, dem Brüten und der Aufzucht ihrer Jungen zuwenden, singen die meisten Arten seltener, weniger laut oder gar nicht.